Laryngorhinootologie 1990; 69(3): 123-130
DOI: 10.1055/s-2007-998158
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Zur Epidemiologie bösartiger Neubildungen des Atmungs- und oberen Verdauungstraktes in Ostösterreich*

Epidemiology of Cancer of the Respiratory and Upper Digestive Tract in Eastern AustriaH. Swoboda, H. Neumann, Monika Cartellieri
  • 1. HNO-Klinik der Universität Wien (Vorst.: Prof. Dr. K. Ehrenberger)
* auszugsweise vorgetragen vor dem österreichischen HNO-Kongreß, Feldkirch, 14 bis 18 September 1988
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
29. Februar 2008 (online)

Zusammenfassung

Die Inzidenz bösartiger Neubildungen von Mundhöhle und Mesopharynx, Kehlkopf und Hypopharynx und der Speiseröhre war, mit gering unterschiedlichen Verteilungsmustern, bei Männern im Burgenland und in Niederösterreich 1981 bis 1985 höher als in Wien. Ein geringes Stadt-Land-Gefälle bei Lungentumoren schien sich auszugleichen. Bei Frauen bestand bei allen diesen Lokalisationen ein Stadt-Land-Gefälle, bei Mund- und Rachen-, bei Ösophagus- und bei Kehlkopf- und Hypopharynxtumoren mehr als bei Lungentumoren. Die Inzidenz bösartiger Neubildungen von Nasenhaupt- und -nebenhöhlen, Mittelohren, Epipharynx, großen Kopfspeicheldrüsen und Lippen war gering und mit Ausnahme der Lippen geschlechtlich ausgewogener. Die Sterblichkeit an Malignomen von Mund- und Rachen nahm in Ostösterreich bei Männern 1960 bis 1987 kontinuierlich zu. Die Sterblichkeit an Kehlkopftumoren zeigte keine anhaltende Tendenz, ebensowenig die an ösophagustumoren. Die Mortalität an Lungentumoren nahm in Ostösterreich ab. Bei Frauen nahm die Sterblichkeit an Malignomen der Lunge gleichmäßig zu, in den letzten Jahren auch die an Mund- und Rachentumoren. Die Sterblichkeit an Speiseröhrenkrebs ging zurück. Für den Kehlkopf zeigte sich keine deutliche Änderung der Krebssterblichkeit.

Summary

Between 1981 and 1985 the incidence of malignant tumours of the buccal cavity and mesopharynx, the larynx and hypopharynx and of the oesophagus in males was higher in the mainly rural Burgenland and Lower Austria than in Vienna. In lung tumours a slight urban-rural gradient tended to level out (Tables 1-4). In women, the cancer incidence in all locations showed an urban-rural gradient, steeper in the buccal cavity and mesopharynx, in the larynx and hypopharynx and in the oesophagus than in lung tumours (Tables 1-4). Cancer incidence in the nasal and paranasal cavities, middle ear, epipharynx, salivary glands and lips was low. Sex ratios, lips excepted, were lower than in other sites studied (Tab. 6). In Eastern Austria the mortality of malignant neoplasms of the mouth and pharynx in males increased steadily from 1960 to 1987. In laryngeal and oesophageal cancer no persistent trend was discernible. The lung cancer mortality decreased from the mid-seventies onwards (Figs. 1-2). In women, the lung cancer mortality increased continuously, and for some years now also that of the mouth and pharnyx. Cancer of the oesophagus decreased, and laryngeal cancer mortality showed nearly constant rates (Figs. 5-6).