Laryngorhinootologie 1989; 68(4): 204-208
DOI: 10.1055/s-2007-998318
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Erste Erfahrungen mit der Dentin-Ossikel-Prothese (DOP)

First Experiences with the Dentine Ossicular Prosthesis (DOP)J. Hartwein1 , K. Donath2 , U. Koch1
  • 1HNO-Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf (Direktor: Prof. Dr. U. Koch)
  • 2Abteilung für Oralpathologie (Direktor: Prof. Dr. Dr. K. Donath) Pathologisches Institut, Universitätskrankenhaus Hamburg-Eppendorf
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Publication Date:
29 February 2008 (online)

Zusammenfassung

In einer ersten Studie wird über die Erfahrungen bei der Schalleitungsrekonstruktion mit der Dentin-Ossikel-Prothese (DOP) berichtet. Es werden die Ergebnisse von 73 DOP-Implantationen, die in der Zeit vom 1.7.1986-30.6.1988 durchgeführt wurden, vorgestellt. Bedingt durch den hohen Anteil von Revisionsoperationen in unserem Patientengut fallen die funktionellen Ergebnisse im Vergleich zu in letzter Zeit veröffentlichten Arbeiten etwas ungünstiger aus. Bemerkenswert erscheint die geringe prothesenbedingte Komplikationsrate: So wurde keine einzige Abstoßung beobachtet, jedoch kam es in einem Falle zu einer fast vollständigen Resorption des Implantates. Zwei bei Revisionsoperationen wieder entnommene und histologisch aufgearbeitete DOP zeigten neben Resorptionserscheinungen einen knöchernen Umbau als Zeichen einer biologischen Integration der DOP ins Mittelohr. Aufgrund dieser ersten Erfahrungen scheint die DOP als geeignet zum Wiederaufbau einer zerstörten Schalleitungskette, insbesondere, wenn keine Eigenossikel mehr zur Verfügung stehen.

Summary

The results of 73 implantations performed from 1.7.1986-30.6.1988 are reported in a first follow-up study. 82% reached an air-bone gap of less than 30 dB, 55% of less than 20 dB. In comparison with other materials recently reported the functional results are a little less favourable due to the high percentage of revision surgery in our patients. Only few complications had to be noticed: no single extrusion was observed, but in one case a nearly complete resorption of the DOP was seen. Two DOPs, removed by revision surgery, were examined histologically. Beside resorptive processes, bony changes as a sign of biointegration into the middle ear were found. On account of our first results, DOP seems very suitable for the reconstruction of a destroyed ossicular chain, especially in cases where the autologous ossicles are not available.