Operativ behandelte Erkrankungen der Glandula parotis im Kindes- und Adoleszentenalter*

Zusammenfassung

Die Auswertung der an der Tübinger Univ.-Hals-Nasen-Ohrenklinik zwischen 1969 und 1986 an der Parotis operativ behandelten Kinder und Jugendlichen ergibt bemerkenswerte Ergebnisse, die mit den Zahlenangaben internationaler Publikationen nahezu übereinstimmen. Bei den entzündlichen Erkrankungen steht die chronisch-rezidivierende, sialektatische Parotitis mit 24 Erkrankungsfällen an der Spitze. Wegen der möglichen hohen Komplikationsrate muß die Indikation zur Parotidektomie sorgfältig gestellt werden. Eine zurückhaltende Einstellung zur Operation ist ebenfalls bei den weichen zystischen Geschwülsten (Hämangiom, Lymphangiom, Zysten) zu empfehlen. Die Exstirpation epithelialer Adenome, also umschriebener Tumorknoten in der Parotis sollten dagegen unbedingt der erforderlichen Exstirpation zugeführt werden, da jedes dritte Adenom im Kindesalter eine maligne Neubildung darstellt.

Summary

Between 1969 and 1986 parotid gland surgery was performed on 86 children and adolescents in the ENT clinic of the University of Tübingen. Chronic recurrent Parotitis was found to be the most common chronic inflammatory disease in our young patients. Total parotidectomy was done on 24 children. Because of the high incidence of potential complications the indication for a total parotidectomy in chronic parotitis should be carefully considered. A more hopeful attitude applies to the cystic tumours (haemangioma, lymphangioma and branchiogenic cysts). A solid tumour of the parotid gland in children and adolescents, however, necessitates surgical extirpation without delay because one-third of these tumours are malignant.