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DOI: 10.1055/s-2008-1004705
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Brustkrebsfrüherkennung und diagnostische Sicherung
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
16. April 2008 (online)


Kernaussagen
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Im Rahmen der Mammadiagnostik ist zwischen Früherkennung (Screening) und symptomatischer Diagnostik zu unterscheiden.
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Elementare Bestandteile für die Früherkennung sind Anamnese, Inspektion und Palpation.
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Bei hohem familiären Risiko (s. [Tab. 2]) ist eine genetische Beratung zu empfehlen.
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Abhängig vom Alter und der Brustdichte sind die Mammografie und die additive Mammasonografie bildgebende Verfahren, die sich zur Früherkennung eignen.
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Das deutsche Mammografiesreening-Programm schließt Frauen zwischen dem 50. und 69. Lebensjahr ein. Das Programm beinhaltet nicht die ärztliche Palpation und Inspektion. Eine Anamnese wird erhoben. Ebenso wird Frauen mit dichtem Drüsenkörper keine additive Mammasonografie angeboten. Deshalb ist die Kenntnis des Mammografiebefundes aus dem Screening, einschließlich Brustdichte, für den Gynäkologen wichtig.
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Die MRT bleibt Spezialfällen vorbehalten.
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Werden Patientinnen mit unklaren Befunden zur weiteren Abklärung in eine senologische Spezialsprechstunde überwiesen, ist eine vollständige Befundbeschreibung und klare Fragestellung zu formulieren. Dem Überweiser sollte eine klare Diagnose einschließlich der weiteren Therapieempfehlung mitgeteilt werden.
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Mehr als 90 % der histologisch zu untersuchenden Mammabefunde können heute mit minimalinvasiven Techniken abgeklärt werden.
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Die offene Biopsie sollte nur noch in Ausnahmefällen zur Anwendung kommen (auch bei suspektem Mikrokalk!).
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Bei fehlender Korrelation zwischen Histologie und klinisch-bildgebender Verdachtsdiagnose ist das Ergebnis kritisch zu hinterfragen. Eine Re-Biopsie ist in diesen Fällen meistens erforderlich.
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Interdisziplinäre Konferenzen sind nach abgeschlossener Diagnostik in unklaren und malignen Fällen für die Festlegung des weiteren Prozedere wertvoll.