Geburtshilfe Frauenheilkd 1990; 50(9): 710-716
DOI: 10.1055/s-2008-1026349
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Analyse der Sektiofrequenz von zwei Kliniken unter besonderer Berücksichtigung von Unterschieden im Patientenkollektiv*

Analysis of Caesarean Section Rate in TWo Hospitals with Particular Reference to Differences in the Patient PopulationH. Schneider, W. Hänggi, L. Marques1
  • Universitätsfrauenklinik, Bern
  • 1Kantonales Spital Sursee
* Ein Teil der Daten wurde anläßlich des Deutschen Kongresses für Perinatalmedizin in Berlin im Oktober 1989 vorgetragen.
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Publication Date:
16 June 2008 (online)

Zusammenfassung

Für die Jahre 1985 - 87 war die Gesamtsektiorate an der Universitäts-Frauenklinik Bern mit 21,1% deutlich höher als am Kantonalen Spital Sursee (8%). Es wird ein Verfahren zur Aufschlüsselung des Patientengutes nach Faktoren mit Einfluß auf die Sektiowahrscheinlichkeit wie Geburtsgewicht, Parität, Kindslage, Mehrlinge und Plazentapathologie beschrieben. Nach Angleichung in der Zusammensetzung der Patientenkollektive beider Kliniken unter Berücksichtigung dieser Faktoren, beträgt die berechnete Sektiorate für Bern 12%. Die Hauptdifferenz in der Sektiorate kann durch Unterschiede im Patientengut der beiden Kliniken erklärt werden. Dennoch bleibt die Sektiorate auch nach der rechnerischen Korrektur an der Universitätsklinik signifikant höher als am Kantonalen Spital Sursee. Mögliche Erklärungen für diesen Restunterschied werden diskutiert.

Abstract

Between 1985-87, the total rate of Caesarean sections at the Universitäts-Frauenklinik, Bern, was considerably higher than at the „Kantonales Spital Sursee“ (21.1% vs. 8%). A method to analyse the patient population according to parameters, which are likely to influence the section rate, such as birth weight, parity, foetal position, multiple births and placental pathology, is described. After correction for differences in patient population in the two hospitals, the difference in the section rate was reduced to 12% vs. 8%. Whilst the major part of the higher section rate in the University Department could be explained by the greater proportion of patients with an elevated risk for Caesarean delivery, a residual difference remains. Possible explanations for this difference in the section rate between the two hospitals are discussed.