Geburtshilfe Frauenheilkd 1988; 48(8): 595-600
DOI: 10.1055/s-2008-1026546
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Magnesiumsubstitution in der Schwangerschaft

Eine prospektive, randomisierte DoppelblindstudieMagnesium Substitution in Pregnancy: A Prospective, Randomized Double-Blind StudyL. Kovács, B. G. Molnár, E. Huhn, L. Bódis
  • Frauenklinik und Rechenzentrum der Medizinischen Universität Szeged und Frauenabteilung des Städtischen Krankenhauses Szeged
Further Information

Publication History

Publication Date:
17 June 2008 (online)

Zusammenfassung

Es wird über die Ergebnisse einer prospektiven randomisierten Doppelblindstudie zur Magnesiumsubstitution in der Schwangerschaft berichtet. Von 997 Schwangeren wurden 985 in die Studie aufgenommen. Davon erhielten 485 Magnesiumaspartat (Mg 5-Longoral®) und 500 Schwangere Plazebo.

Aus den Ergebnissen geht hervor, daß die Gruppe, die Magnesiumaspartat in einer Tagesdosis von 15 mmol (Mg 5-Longoral) erhielt, gegenüber der Plazebo-gruppe einen günstigeren Schwangerschaftsverlauf aufwies. Bei den mit Magnesium behandelten Schwangeren traten weniger Frühgeburten (<258 Tage Schwangerschaftsdauer) auf. Das Verhältnis der Neugeborenen mit kleinem Geburtsgewicht (<2500 g) war geringer, und die Proportion der intrauterin retardierten Neugeborenen (>10. Perzentile) war ebenfalls herabgesetzt. Das Auftreten von EPH-Gestosen war in der Magnesiumgruppe signifikant seltener. Gravierende Nebenwirkungen bei der Behandlung traten nicht auf. Die Autoren vertreten die Ansicht, daß alle Schwangeren im Rahmen der Schwangerenbetreuung eine Magnesiumsubstitution erhalten sollten.

Abstract

The results of a prospective, randomized double-blind study of magnesium Substitution in pregnancy are reported. Of 997 gravidae, 985 were included in the study. Of these, 485 received magnesium aspartate (Mg 5-Longoral®) and 500 a placebo.

The results show that the course of pregnancy was better in the group which received the magnesium aspartate in a daily dose of 15 mmol (Mg 5-Longoral®) than in the group given placebo. Among the women treated with magnesium were fewer premature births (<258 days' gestation). The proportion of newborns, small for date (<2500 g), was lower, as was the proportion of newborns with intrauterine retardation (>10th percentile). There were significantly fewer cases of EPH gestosis in the magnesium group, and no serious side effects of treatment. In the authors' opinion, magnesium Substitution should be included in routine antenatal care.