Zusammenfassung
Zur Feststellung des Stellenwertes der Ultraschalldiagnostik beim frühzeitigen Nachweis
einer Extrauteringravidität (EUG) wurden im Rahmen einer retrospektiven Studie bei
192 Patientinnen, die wegen einer EUG laparotomiert wurden, die präoperativen sonographischen
Diagnosen mit den postoperativen verglichen. Dabei wurde der Versuch unternommen,
die verschiedenen sonographischen Diagnosekriterien nach Häufigkeit und Aussagekraft
zu differenzieren. In 171 Fällen (89%) wurde der „leere Uterus“ als häufigstes und
unter Berücksichtigung der erforderlichen Vorbedingungen verläßlichstes Kriterium
des EUG-Nachweises beobachtet. Ein Adnextumor wurde in 66 Fällen (34%) festgestellt.
Eine retrouterine Hämatozele konnte in nur 61 Fällen (32%) festgestellt werden. Da
die Nachweismöglichkeit des Adnextumors und der retrouterinen Hämatozele bei Extrauteringraviditäten
relativ selten ist, kommt dem Nachweis des „leeren Uterus“ die größte Bedeutung zu.
Dabei ist zu betonen, daß eine sichere sonographische Diagnosestellung aufgrund dieses
Kriteriums nur dann möglich ist, wenn unter Berücksichtigung der Klinik folgende Vorbedingungen
erfüllt sind:
-
Sicherer Nachweis einer Gravidität (β-HCG-Wert)
-
Gestationsalter größer als 5 abgeschlossene Schwangerschaftswochen.
-
Klinischer Ausschluß eines intrauterinen Abortes.
-
Berücksichtigung der „Pseudoeiblase“ und der simultanen intra- und extrauterinen Gravidität.
Abstract
Value of sonography in early diagnosis of ectopic pregnancy was investigated in a
retrospective study. Frequency and value of different sonographie findings were analysed
in 192 patients, who received laparotomy for ectopic pregnancy. In 171 patients (89%),
the absence of an intrauterine sac in conjunction with a positive serum pregnancy
test was the most reliable sign for ectopic pregnancy. A complex or cystic adnexal
mass was found in 66 cases (32%). Hematocele or the presence of fluid in the cul-de-sac
was observed in 61 patients (34%). Since an adnexal mass and retrouterine fluid or
hematocele are rare sonographic findings in early ectopic pregnancy, the absence of
an intrauterine sac in conjunction with a positive serum pregnancy test are of greatest
significance. But correct diagnosis based on this sign is only possible considering
the following conditions:
-
Evidence of pregnancy (β-HCG in serum)
-
Gestational age more than 5 weeks
-
Exclusion of intrauterine abortion
-
Consideration of differential diagnosis of pseudo-gestational sac and coexistence
of an intra- and extrauterine pregnancy.