Geburtshilfe Frauenheilkd 1989; 49(7): 625-629
DOI: 10.1055/s-2008-1026667
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Erfahrungen mit SCC-Antigen, einem neuen Tumormarker für Karzinome der Cervix uteri

First Experiences with SCC-Antigen, a New Tumor Marker for Cervical CarcinomaW. Meier, W. Eiermann, P. Stieber1 , A. Fateh-Moghadam1 , H. Hepp
  • 1Frauenklinik und Institut für Klinische Chemie
  • im Klinikum Großhadern der Ludwig-Maximilians-Universität, München
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Publication Date:
18 March 2008 (online)

Zusammenfassung

Von Kato und Mitarbeitern wurde erstmals 1977 über ein Tumorantigen bei Patientinnen mit Zervixkarzinom berichtet. Dieses SCC-Antigen (SCC für „squamous cell carcinoma“) läßt sich in erhöhter Konzentration im Gewebe von Zervixkarzinomen nachweisen. Durch die Einführung eines Radioimmunassays ist die Bestimmung im Serum möglich; bei unseren Untersuchungen wurden 2 ng/ml als obere Referenzbereichsgrenze festgelegt.

Bei 35 gesunden Frauen fand sich keine SCC-Erhöhung. Nur bei 2 von 50 Patientinnen mit benignen gynäkologischen Erkrankungen war SCC erhöht. Bei 59% der 102 Frauen mit primärem Zervixkarzinom bzw. bei 70 % der 63 Frauen mit Rezidiv lag SCC im pathologischen Bereich, CEA war vergleichsweise in 32% bzw. in 51 % erhöht. Mit zunehmendem Tumorstadium stieg die Höhe der mittleren Serumkonzentration von SCC an. Der Therapieerfolg konnte über den SCC-Verlauf, vor allem bei der primär kombinierten Radiatio, zusätzlich kontrolliert werden. Bei 142 Plattenepithelkarzinomen zeigten sich in 68 % erhöhte Werte. Bei adenosquamösen Karzinomen war SCC in 5 von 9, bei Adenokarzinomen in 3 von 14 Fällen erhöht. 13 von 60 Frauen mit Mamma-, Korpus- und Ovarialkarzinom zeigten ebenfalls erhöhte Werte.

SCC besitzt eine relativ hohe Tumorspezifität, ebenso eine hohe Sensitivität, vor allem für Plattenepithelkarzinome der Cervix uteri. Der Tumormarker ist damit als zusätzlicher Parameter für die Therapieerfolgskontrolle in der Primärtherapie und in der Nachsorge geeignet.

Abstract

Squamous cell carcinoma (SCC) antigen was first described 1977 by Kato et al. in patients with carcinoma of the cervix uteri. SCC serum levels can be measured with a radioimmunoassay (Abbott), in our investigation 2.0 ng/ml were taken as the upper limit of the standard range.

In 35 healthy women there were no elevated SCC serum levels. In only 2 of 50 patients with benign gynaecological diseases SCC was also elevated. 59% of the 102 patients with primary and 70% of the 63 patients with recurrent cervical cancer showed pathologic values, CEA was elevated in 32 % and 51 % respectively; the mean serum concentrations increased with the stage of the disease. 68 % of 142 patients with squamous cell carcinoma had elevated levels, in 5 of 9 adenosquamous carcinomas and in 3 of 14 adenocarcinomas SCC was in the pathological range. 13 of 60 patients with breast, endometrial and ovarian cancer showed elevated values.

SCC shows a high specificity and a high sensitivity for squamous cell carcinomas of the cervix uteri. The tumor marker might be helpful in the control of the primary therapy and follow-up of cervical cancer patients.