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DOI: 10.1055/s-2008-1027211
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Psychiatrische Pflege - Wohin geht die Reise?
Weiterbildung zum/zur Pflegetherapeuten/Pflegetherapeutin für PsychiatriePublication History
Publication Date:
06 May 2008 (online)
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Zur Diskussion gestellt
Ist Pflege Therapie? Diese Frage wurde in den letzten Jahrzehnten immer wieder gestellt. Aus meiner Sicht geht es weniger darum, eine (Kranken-)Pflegetherapie zu entwickeln, als sich in der Pflege darauf zu besinnen, wie der psychisch kranke Mensch fachlich unterstützt und empathisch begleitet wird. Das bedeutet, gemeinsam mit dem Betroffenen zu erforschen, was er im Alltag braucht, um mit sich und seinem Umfeld besser zurechtzukommen, wo er Hilfe benötigt, um im täglichen Miteinander und mit seiner Erkrankung seinen Lebensraum zu finden.
Der Therapiebegriff ist inflationär geworden. Ist Pflege nicht genug? Vor allem, wenn sie sich die traditionell psychiatrisch-pflegerischen Ziele, Tätigkeiten, Zugangswege und Ansatzpunkte zum Inhalt macht. Werten wir professionell Pflegenden nicht uns selbst ab, indem wir meinen, dass wir das Wörtchen „Therapie” vor unseren Tätigkeiten benötigen? Sind wir nicht davon überzeugt, dass Pflege therapeutisch wirkt und dass sie die Basis ist, auf der spezifische Therapien stattfinden können?
Die angebotenen Themen sind aus meiner Sicht zum Teil als Grundhaltung und Grundlagen der Arbeit im psychiatrischen/psychosozialen Bereich, als „Basisqualifikation” zu begreifen und ganz selbstverständlich als Fortbildung (Modul mit Zertifikat) anzubieten.
Dass sich die Bildungslandschaft verändert hat und sich weiter verändern wird, bestreite ich nicht. Die neueren Überlegungen - beispielsweise des Deutschen Bildungsrates für Pflegeberufe - zeigen deutlich auf, dass modulare und aufeinander aufbauende Teilaspekte und Vernetzung von erbrachter Bildung auch in der Pflege sehr sinnvoll und wichtig sind. Von daher sind Fort- und Weiterbildungsmodule, die aufeinander aufbauen, ein Modell der Zukunft.
Ich möchte Sie als Leserin und Leser, als Kollege und Kollegin bitten, sich in Fragen der psychiatrischen Pflegebildung einzumischen und Ihre Meinung mit anderen und uns auszutauschen und inhaltlich zu diskutieren!
Für die Herausgeber/Innen:
Hilde Schädle-Deininger, Offenbach
Dr. Markus Jensen
Hochstr. 1
56112 Lahnstein
Email: dr.markus.jensen@telemed.de