Rofo 1992; 157(9): 262-266
DOI: 10.1055/s-2008-1033010
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Wertigkeit von Röntgenbefunden in der Verlaufskontrolle des Atemnotsyndroms des Erwachsenen

Eine retrospektive AnalyseX-ray staging and lung function parameters in the adult respiratory distress syndromeH. Konrad1 , H. Schild2 , L. S. Weilemann3 , J. Lorenz4
  • 1Radiologisches Zentralinstitut, Johanniter-Krankenhaus Duisburg-Rheinhausen
  • 2Institut für Klinische Strahlenkunde, Universitätsklinikum Mainz
  • 3II. Medizinische Klinik und Poliklinik, Universitätsklinikum Mainz
  • 4III. Medizinische Klinik und Poliklinik, Abteilung Innere Medizin mit Schwerpunkt Pneumologie, Universitätsklinikum Mainz
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
20. März 2008 (online)

Zusammenfassung

Bei 23 ARDS-Patienten wurden retrospektiv die im 24-Stunden-Abstand angefertigten Thoraxröntgenbilder analysiert. Nach Klassifizierung in fünf Schweregrade wurden die Röntgenbildveränderungen den simultan erhobenen Lungenfunktionsgrößen gegenübergestellt. Charakteristische Röntgenbildbefunde des ARDS traten nach kurzer Latenz zum klinischen Krankheitsbeginn auf. Es bestand eine enge zeitliche Übereinstimmung zwischen maximalen Röntgenveränderungen und maximalen Funktionsverlusten der Lunge. Zwischen der Ausprägung von Röntgenveränderungen und Funktionseinbußen fand sich eine gegenseitige Abhängigkeit. In vielen Fällen war der Übergang von einem Röntgenstadium zu dem nächsthöheren mit signifikant schlechteren Funktionswerten assoziiert. Eine Trennung zwischen Überlebenden und Verstorbenen anhand maximaler Röntgenveränderungen war möglich. Die Ergebnisse unterstreichen den Wert kurzfristiger Thoraxröntgenbildkontrollen für Diagnostik und Verlaufsbeurteilung des ARDS.

Summary

Serial chest x-rays of 23 ARDS patients, taken in an 24 hour interval, were retrospectively analysed. Radiographic patterns of ARDS were divided into five stages and were related to corresponding parameters of respiratory status. Characteristic findings on chest x-ray films occurred after a short latency period following the clinical onset of ARDS. There was a close relationship between the time of maximum radiographic changes and maximum loss of lung function. The progression through successive radiologic stages was in many cases accompanied by a significant deterioration of functional parameters. Distinction between survivors and non-survivors was achieved while considering maximum radiographic abnormalities. The results suggest significance of serial chest x-rays in diagnosis and course estimation of ARDS.