Abstract
7176 children, who were hospitalized between 1978 and 1983 in the Children's Hospital of the University of Bochum were analysed by the use of case histories and vaccination certificates for their status of vaccination. An age related complete vaccination status was found only in 46,7% for diphtheria, in 55,3% for tetanus and in 48,1% for poliomyelitis. A quarter of all children had not received any vaccinations for diphtheria, tetanus or poliomyelitis. Considerable gaps for at least one of these three vaccinations were found in half of all children. It was striking that especially the booster vaccinations for diphtheria in the sixth and seventh year and for tetanus and poliomyelitis in the tenth or eleventh year were frequently missed. While vaccinations for measles and mumps were increasing in younger children a general decrease for pertussis vaccination was noted. Vaccination quotes and the socio-economic situation of the families were statistically significantly correlated. Highest rates were found in children from university graduates with a decreasing tendency towards a lower socio-economic level. The situation for foreign worker families was significantly worse than for German children. However especially for these children standard vaccinations are very important as visits in there home countries produce a high incidence of exposure to infections. The general aim of the study was to find out those groups where special information and propagations for vaccination are necessary.
Zusammenfassung
Bei 7176 Kindern, die zwischen 1978 und 1983 in der Universitäts-Kinderklinik Bochum stationär behandelt wurden, erfolgte anhand der Krankenunterlagen und des Impfausweises eine Analyse der Impfdaten. Die vollständige, altersgemäße Durchführung aller Impfungen wurde für Diphtherie nur bei 46,7%, für Tetanus bei 55,3% und für Poliomyelitis bei 48,1% der Kinder festgestellt. Bis zu einem Viertel der Kinder hatten überhaupt keine Impfungen gegen Diphtherie, Tetanus oder Poliomyelitis erhalten. Impflücken für mindestens eine dieser Impfarten bestanden bei der Hälfte aller untersuchten Kinder. Es fiel vor allem auf, daß die Auffrischimpfungen gegen Diphtherie im 6. und 7. Lebensjahr, sowie gegen Tetanus und Poliomyelitis im 10./11. Lebensjahr häufig unterblieben waren. Während die Schutzimpfung gegen Masern und Mumps bei den jüngeren Kindern zunehmend häufiger durchgeführt wurde, fanden sich entsprechend der allgemeinen Tendenz rückläufige Impfquoten gegen Keuchhusten.
Statistisch signifikante Abhängigkeiten bestanden zwischen dem Impfverhalten und den sozialen Verhältnissen der Familie. Die höchsten Impfquoten wiesen Kinder aus Akademikerfamilien auf, mit sinkendem sozialen Status nahmen die Impfqucten ab.
Die Impfsituation der ausländischen Kinder war deutlich schlechter als die der deutschen Kinder. Gerade bei diesen Kindern sind aber die Standardimpfungen besonders wichtig, da bei den Besuchen in ihren Heimatländern eine vermehrte Exposition für Infektionen besteht.
Das Ziel dieser Studie war, diejenigen Gruppen herauszufinden, die einer besonders intensiven Impfaufklärung und -Überwachung bedürfen.