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DOI: 10.1055/s-2008-1034082
Krampfanfälle bei Früh- und Neugeborenen unter 2 500 Gramm Geburtsgewicht
Seizures in Newborns Weighing less than 2 500 GramsPublikationsverlauf
Publikationsdatum:
13. März 2008 (online)
Abstract
Seizures in premature babies pose a special problem which occur more often than in term neonates. The data of 156 neonates weighing less than 2 500 grams consecutively admitted to a neonatal intensive care unit during a 6 month period were evaluated. 33 infants (21%), of whom 21 were less than 31 weeks of gestational age suffered from seizures. Almost all of these 33 infants had a very bad outcome. Only 9 of them survived and only 4 showed normal development. In 26 infants a CT or brain autopsie was performed. The outcome was influenced by the presence of intraventricular haemorrhage. But even those preterm neonates without morphological abnormalities of the brain have only a small chance of developing normally in the presence of seizures. The EEG is an important diagnostic tool: Most of the patients showed paroxysmal activity. The background activity of the interictal EEG has prognostic value even in the preterm infant. There is, however, discrepacy between the EEG and the morphological findings. Therefore the EEG has to be seen as functional test which gives important additional information beyond brain imaging methods.
Zusammenfassung
Krampfanfälle bei Frühgeborenen stellen ein eigenständiges Problem dar und sind ein weitaus häufigeres Ereignis als bei normalgewichtigen Reifgeborenen. Es wurden die Daten aller 156 Früh- und Neugeborenen mit einem Geburtsgewicht unter 2 500 Gramm erfaßt, die innerhalb von 6 Monaten auf einer Neugeborenenintensivstation behandelt wurden. Bei 33 Kindern (21%) konnten Neugeborenenkrämpfe beobachtet werden, davon hatten 21 ein Gestationsalter von weniger als 31 Wochen. Die Prognose dieser 33 Kinder war sehr schlecht. Nur neun haben überlebt, lediglich vier mit einer normalen statomotorischen Entwicklung. Bei 26 dieser Kinder mit Anfällen liegen die Ergebnisse eines CT-Scans bzw. einer Hirnsektion vor. Die Prognose wird vom Vorhandensein einer intrakraniellen Blutung negativ beeinflußt. Aber auch Frühgeborene ohne morphologisch faßbare Veränderungen des Gehirns haben nur eine geringe Aussicht auf eine normale Entwicklung, wenn Krampfanfälle auftreten. Das EEG gibt wichtige diagnostische Hinweise. Die Mehrzahl der Kinder zeigte eine hypersynchrone Aktivität. Die Beurteilung der Grundaktivität im interiktalen EEG erlaubt Aussagen über die Prognose auch beim Frühgeborenen. Dabei bestand oft eine Diskrepanz zwischen dem EEG-Befund und dem morphologischen Befund. So bestätigte sich das Elektroenzephalogramm als Funktionstest, der wichtige zusätzliche Informationen zu den bildgebenden Untersuchungsmethoden gibt.