Klin Padiatr 1984; 196(5): 304-306
DOI: 10.1055/s-2008-1034084
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Wachstum und Wachstumshormon bei Kindern mit angeborenen Lippen-Kiefer-Gaumenspalten

Growth and Growth Hormon in Children with Cleft Lip and PalateK.  Köster , O.  Butenandt , I.  Coerdt
  • Kinderchirurgische Klinik und Pädiatrische Klinik der Universitätskinderklinik München im Dr. von Haunerschen Kinderspital
Further Information

Publication History

Publication Date:
13 March 2008 (online)

Abstract

In order to investigate the correlation supposed between cleft lip and palate of children and growth hormone deficiency we determined the amount of growth hormone in the blood serum of 199 children with cleft lip and palate and partly with other additional deceases. In contrast to a previous result we could not find a significant relation between the cleft-syndrom and growth hormone deficiency. All patients had a normal and sufficient concentration of the hormone. As result of our work we propose to determine the hormone concentration only in those cases in which less growth is observed too.

Zusammenfassung

Die Untersuchung des Wachstumshormongehaltes im Serum nach 1 Stunde Schlaf ließ für 199 Kinder mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalten erkennen, daß diese Kinder ohne Ausnahme einen normalen, ausreichenden Wachstumshormonspiegel haben. Nach den Feststellungen von Rudman et al., daß bei Kindern mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalten 40mal häufiger Wachstumshormonmangel auftritt als bei normalen, hätten wir jedoch in 2 bis 3 Fällen Wachstumshormonmangel erwarten können. Für den beobachteten Minderwuchs von 20 Kindern zusätzlich zum normalen Anteil von 6 Kindern unter der 3. Perzentile müssen andere Ursachen verantwortlich gemacht werden. So erhöhen, wie gezeigt, zusätzliche Fehlbildungen den Anteil der Minderwüchsigen auf 50% ohne Einfluß auf den Wachstumshormongehalt.

Wir halten deshalb bei Minderwuchs und Lippen-Kiefer-Gaumenspalten eine Wachstumshormonbestimmung auch im Einzelfall als diagnostische Maßnahme nur dann für begründet, wenn ebenfalls eine verminderte Wachstumsrate beobachtet wird.