Klin Monbl Augenheilkd 1999; 215(7): 28-32
DOI: 10.1055/s-2008-1034665
© 1999 Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Endoskopische Behandlung von Tränenwegsstenosen mit Hilfe eines KTP-Lasers - erster Erfahrungsbericht

Endoscopic treatment of lacrimal stenosis with a KTP-laser - first resultsKlaus Mülliner1 , Gerald Wolf2
  • 1Univ.-Augenklinik Graz, Auenbruggerplatz 4, A-8010 Graz
  • 2Univ.-Klinik für HNO, Graz
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Publication History

Manuskript erstmalig eingereicht am 30.12.1998

in der vorliegenden Form angenommen am 16.3.1999

Publication Date:
08 February 2008 (online)

Zusammenfassung

Hintergrund Seit 4 Jahren stehen verbesserte Endoskope zur Untersuchung der Tränenwege mit ausgezeichneter Bild- und Lichtqualität zur Verfügung. Angeregt durch die verbesserte Diagnostik (direkte Beurteilung der Tränenwegsschleimhaut, Lokalisation von Stenosen) blieb der Wunsch nach einer intrakanalikulären und intrasakkalen Therapiemöglichkeit.

Patienten und Methode Seit Jänner 1996 kamen ein Hyb:Erb-YAG-Laser (2940 nm, 100 mJ Höchstleistung) und seit September 1997 ein KTP-Laser (Festkörperlaser, Wellenlänge 532 nm, 10 W Höchstleistung) als Therapiemöglichkeit zum Einsatz. Fünf Canalikulus-inferior-Stenosen und sieben postsakkale Stenosen wurden mit dem Hyb:Erb-YAG-Laser eröffnet. Bei 32 Patienten mit einer postsaccalen Stenose wurde mit dem KTP-Laser eine transkanalikuläre laserassistierte DCR, mit einem Knochenfenster von mindestens 5 × 5 mm durchgeführt. Anschließend wurde eine bikanalikuläre Silikonschlauchintubation in die Nase für mindestens 3 maximal 6 Monate durchgeführt.

Ergebnisse Bei dem Hyb:Erb-YAG-Laser beträgt die längste Nachbeobachtungszeit 30 Monate, die kürzeste 13 Monate. 4 Stenosen im Canalicuhisbereich sind bis heute glatt spülbar, ein Patient mit einer intrakanalikulären Stenose und alle Patienten mit postsakkalen Stenosen entwickelten eine Restenosierung 1 bis 3 Monate nach der Silikonschlauchentfernung, die eine anschließende DCR erforderte. Bei 25 Patienten, bei denen eine laserassistierte transkanalikuläre DCR durchgeführt wurde, sind die Tränenwege glatt spülbar, 4 Patienten geben verstärkten Tränenfluß bei kaltem Wetter an und bei 3 Patienten kam es zu einer Restenosierung.

DiskussionDer Hyb:Erb-YAG-Laser ist durch seine geringe Leistung und geringe Eindringtiefe nur zur Therapie von dünnen Stenosen und Restmembranen geeignet. Mit dem KTP-Laser ist es aufgrund seiner hohen Leistung möglich, dicke Membranen und dicke Stenosen zu eröffnen und auch Knochenfenster mit einer Größe von 5 × 5 mm zu schaffen. Aufgrund unserer Erfahrung mit zwei verschiedenen Laserarten ist der KTP-Laser die Form zur Therapie im Bereich der ableitenden Tränenwege.

Summary

Background Since four years, endoscopes with which the mucosa and disorders of the lacrimal drainage system can be examined directly, are available. The wish to treat lacrimal disorders with endoscopes and laser have remained.

Patients and Methods Between January 1996 and February 1997, 12 patients with acquired lacrimal stenosis were treated with an Hyb:Erbium-YAG-laser and 32 patients were treated with a KTP-laser (quasi-cw mode, wavelength 532 nm and 10 W power). Five patients were treated for lower canaliculus stenosis and seven patients for postsaccal stenosis with the Hyb:Erbium-YAG-laser. 32 patients with postsaccal stenosis were treated with the KTP-laser to perform a bony window of 5 × 5 mm. Bicanalicular intubation into the nose was performed and was left for at least three months.

Results The longest follow up period was 30 months while the shortest was 13 months in the Hyb:Erbium-YAG-laser group. Treatment was successful in four cases with a canalicular stenosis, but restenosis occurred in all cases of postsaccal stenosis and in one case of canalicular stenosis and required a conventional DCR. In the KTP-laser group 25 patients are patent and have no symptoms, 4 patients have watering cold weather and 3 patients had a restenosis. Follow-up range between 2 months and 12 months.

Conclusions The Hyb:Erbium-YAG-laser is succesful in thin membranes and small restenosis. With the KTP-laser a successfull transcanalicular laser assisted DCR is possible.