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DOI: 10.1055/s-2008-1034670
© 1999 Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York
Gibt es eine korneale okuläre „Pseudo-Hypertension”?
Is there a corneal ocular “Pseudo-Hypertension”?Publication History
Manuskript erstmalig eingereicht am 5.2.1999
in der vorliegenden Form angenommen am 25.3.1999
Publication Date:
25 March 2008 (online)
Zusammenfassung
Hintergrund Während der letzten drei Jahrzehnte wurde in mehreren unabhängigen Studien festgestellt, dass Patienten mit okulärer Hypertension im Mittel eine größere Hornhautdicke als Normale und Patienten mit Glaukomen mit Augendruckerhöhung haben. Die Mehrzahl dieser Studien ergab, dass der applanatorisch gemessene Augendruck doch nicht, wie ursprünglich von Goldmann und Schmidt angenommen, von der Hornhautdicke unabhängig sei.
Patienten Wir berichten über zwei Schwestern mit einer signifikant im Vergleich zur Norm erhöhten Hornhautdicke und der klinischen Diagnose einer okulären Hypertension aufgrund applanatorischer Augendruckmessungen.
Ergebnisse Bei beiden Patientinnen konnte weder morphologisch noch funktionell ein Anhalt für einen beginnenden Glaukomschaden festgestellt werden. Die maximal gemessenen Augendruckwerte reichten bis 30 bzw. bis 26 mm Hg. Die korneale Pachymetrie ergab jeweils eine zentrale Hornhautdicke von 700 bzw. 680 µm bei normaler Hornhautmorphologie.
Schlußfolgerungen Eine durch Applanationstonometrie diagnostizierte okuläre Hypertension kann möglicherweise durch einen Meßfehler bei einer ausgeprägt erhöhten Hornhautdicke bedingt sein. Bei okulärer Hypertension sollte daher eine korneale Pachymetrie durchgeführt werden, um eine „Pseudohypertension” auszuschließen und eine mögliche Übertherapie zu vermeiden.
Summary
Background The relation between Goldmann applanation tonometry and central corneal thickness (CCT) was evaluated in several studies during the last thirty years. Patients with ocular hypertension were found to have a significantly higher CCT compared with normals and glaucomas.
Patients To report on two sisters with elevated CCT and ocular hypertension diagnosed by raised intraocular-pressure (IOP) readings on Goldmann applanation tonometry.
Results In both patients, there were no signs for early functional or morphological glaucomatous changes. Maximum IOP was 30 mm Hg and 26 mm Hg. The corneal pachymetry revealed an increased CCT in both patients (700 and 680 µm, respectively), while corneal morphology was normal.
Conclusions Ocular hypertension can be misdiagnosed by too high applanation tonometer readings in patients with markedly elevated CCT. Before the onset of treatment thus, corneal pachymetry should be performed in patients with ocular hypertension to exclude ocular “pseudohypertension” and to avoid unneccessary treatment.
Schlüsselwörter
Okuläre Hypertension - Goldmann-Applanationstonometrie - korneale Pachymetrie - zentrale Hornhautdicke
Key words
Ocular hypertension - Goldmann-applanation tonometry - corneal pachymetry - central cornal thickness