Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-2008-1034745
Modifizierter Uhrglasverband
Modified moisture chamberPublication History
Manuskript erstmalig eingereicht am 22.07.1998
in der vorliegenden Form angenommen am 15.11.1998
Publication Date:
25 March 2008 (online)
Zusammenfassung
Hintergrund Uhrglasverbände können bei Benetzungsstörungen und Lidschlußinsuffizienzen das Auge vor Austrocknung schützen. Bei Protrusio bulbi oder ausgeprägter Chemosis conjunctivae kann es jedoch zu direktem, schädigendem Kontakt zwischen Hornhaut oder Bindehaut einerseits und der Innenseite des Uhrglases andererseits kommen. Da kommerzielle Uhrglasverbände nicht mit unterschiedlichen Innenradien erhältlich sind, besteht Bedarf an einer Methode, die den Abstand zwischen okulären Geweben und dem Uhrglas vergrößern.
Material und Methoden Ein bei Dekubitus in der Therapie und Prophylaxe eingesetzter druckentlastender Schaumstoffverband wurde so präpariert, dass eine periokuläre Befestigung ermöglicht und die Lidöffnung ausgespart wurde. Auf diese zentrale Öffnung konnte ein üblicher Uhrglasverband aufgeklebt werden. An fünf Normalprobanden und zwei beatmungspflichtigen Patienten mit Protrusio bulbi und manifestem Lagophthalmus wurden nach Anlage des modifizierten Uhrglasverbandes Feuchtigkeitsmessungen durchgeführt.
Ergebnisse Der modifizierte Uhrglasverband ermöglicht eine individuelle Anpassung an die periokuläre Gesichtskontur und hebt den Uhrglasverband um 7 mm. Die relative Luftfeuchtigkeit konnte bei Patienten wie Normalprobanden über acht Stunden bei 98% gehalten werden. Alle Normalprobanden empfanden den modifizierten Uhrglasverband als subjektiv angenehmer für die Haut.
Schlußfolgerungen Der vorgestellte modifizierte Uhrglasverband stellt eine Weiterentwicklung der kommerziell erhältlichen Uhrglasverbände für Patienten mit empfindlicher oder verletzter Haut oder mit Protrusio bulbi dar. Zudem ermöglicht diese Methode eine Salbenapplikation ohne vollständigen Verbandswechsel mit den daraus resultierenden Hautreaktionen.
Summary
Background Moisture chambers can protect the eye in corneal lubrication or eyelid closure disorders. However, in cases with protrusio bulbi or pronounced Chemosis conjunctivae direct damaging contact of the cornea or conjunctiva on the one hand and the inside of the moisture-chamber-bandage on the other hand are possible. Since commercial moisture-chamber-bandages are not available with different internal radii, new methods are necessary to increase the distance between the bandage and the eye.
Material and methods A special pressure relieving foam dressing used in the therapy and prophylaxis of decubitus was prepared in such a way that a periocular attachment was enabled and an opening for the eye was left blank. This central opening was covered with a commercial moisture-chamber-bandage. Five test persons and two ventilated patients with protrusio bulbi and manifest lagophthalmus were treated with the modified moisture chamber. The relative humidity within the bandage was measured.
Results The modified moisture chamber allows an individual adaptation to the periocular shape of the face and rises the level of the monoculus for about 7 mm. The internal relative humidity was for eight hours at 98% in both test persons and patients. All test persons felt more comfortable with the modified moisture chamber on their skin.
Conclusions The presented modified moisture chamber is a derivative of the commercial monoculus bandage for patients with sensitive protrusio bulbi.
Schlüsselwörter
Benetzungsstörungen - Lidschlußinsuffizienz - Protrusio bulbi - periokuläre Hautverletzung - Uhrglasverband
Key words
Lubrication disorders - eyelid closure disorders - protrusio bulbi - periocular skin lesion - moisture chamber