Geburtshilfe Frauenheilkd 1987; 47(4): 249-253
DOI: 10.1055/s-2008-1035817
Originalarbeiten

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Immunhistochemische Diagnostik des okkulten Mammakarzinoms*

Detection of Occult Carcinoma of the Breast via ImmunohistochemistryF.-J. Schmitz1 , U. Bosse2
  • 1Pathologisches Institut der Städtischen Kliniken Kliniken Fulda (Chefarzt: Prof. Dr. med. R. Bässler)
  • 2Praxis für Pathologie, Osnabrück
* Herrn Prof. Dr. med. R. Bässler zum 60. Geburtstag gewidmet
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Publication Date:
17 June 2008 (online)

Zusammenfassung

Immunhistochemische Techniken gewinnen zunehmend an Bedeutung in der modernen Tumordiagnostik. Ihre einfache Handhabung stellt eine Erweiterung der diagnostischen Maßnahmen dar. mit deren Hilfe die Treffsicherheit und die Möglichkeiten der Charakterisierung von Tumorzellen wesentlich verbessert werden. Insbesondere die Kombination mehrerer Tumormarker führt zu einer Aufdeckung unterschiedlicher Eigenschaften der maligne entarteten Zellen. Dies hat zu einer Vertiefung des histogenetischen Verständnisses geführt. Ist der Primärtumor unbekannt, und liegen nur Metastasen der Geschwulst zur Diagnostik vor, so kann der immunhistochemische Markernachweis weitere wichtige Informationen liefern, welche neben der Betrachtung des morphologischen Substrats die histogenetische Zuordnung zum Primärtumor ermöglichen.

An drei eigenen Beobachtungen konnten okkulte Mammakarzinome mit immunhistochemischen Techniken präoperativ diagnostiziert werden. Da es keinen Marker gibt, der spezifisch nur mit Zellen eines metastasierenden Mammakarzinoms reagiert, sind Lymphknotenmetastasen mit einem Markerprofil, welches an verschiedenen Stellen des Stoffwechsels ansetzt, untersucht worden. Dabei wurden das Epitheliale - Membran-Antigen (EMA),Thomsen-Friedenreich-Antigen (T-Ag) und alpgha-Lactalbumin (ALA) eingesetzt. Es konnte gezeigt werden, daß durch die »prospektive Anwendung« der drei Maeker die Diagnose einfacher und sicherer gestellt werden konnte, als dies bisher durch die alleinige Inuerperetation des histomorphologischen Zellbildes möglich giwesen ist. Die Anwendung von Tumormarkern ist ein wesentlicher Fortschritt, vor allem in der Interpretation von Tumorzellembolicn, Makro- und Mikrometastasen in regionalen Lymphknoten.

Abstract

The techniques associated with immunohistochemistry are of major interest in modern tumour diagnosis. Their simple application provides a wider scope for diagnosis by increasing the possibilities of characterising tumour cells. In particular, the combination of various tumour markers has led to a better understanding of tumour histogenesis. If the primary tumour is unknown and only metastases are available for diagnosis, further important information can be gained allowing a correlation with the origin of the metastases. In three own cases an occult carcinoma of the female breast could be diagnosed pre-operatively via immunohistochemistry techniques. Since no marker is available that reacts specifically with cells of metastasing mammary cancer, lymph node metastases have been examined with several different markers. For that purpose, the epithelial membrane antigen (EMA), Thomsen-Friedenreich-antigen (T-Ag) and alpha-lactalbumin (ALA) have been used to point out several pathways of cell metabolism. It could be demonstrated that the prospective use of the three markers is of the highest value of marke diagnological appearance. The diagnostic value of tumour markers is an important step forward, especially in the interpretation of tumour cell embolism, macrometastases and micrometastases in regional lymphnodes.