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DOI: 10.1055/s-2008-1035950
Schwangerschaftsanamnese und Geburten bei Frauen mit Fehlbildung des inneren Genitale*
Pregnancy Anamnesis and Delivery in Women with Genital Malformations * Herrn Prof. Dr. E. Burghardt zum 65. Geburtstag gewidmet.Publication History
Publication Date:
19 March 2008 (online)
Zusammenfassung
In einer retrospektiven klinischen Studie wurde die Reproduktionsleistung von 65 Frauen mit Fehlbildungen des inneren Genitale untersucht, die ein lebendes Kind zur Welt gebracht hatten.
Anhand von 87 Geburten ergab sich eine Abortusrate von 35%; ein habituelles Abortusgeschehen trat nur in 3% auf. 44% der Schwangerschaften verliefen völlig komplikationslos, in 46% führte schon die erste Gravidität zur Geburt eines lebenden Kindes. Die Klassifikation der Genitalfehlbildungen ergab eine Dominanz der ausgeprägten Formen wie Uterus duplex, Uterus bicornis und Uterus septus. Der Vergleich zwischen diesen schweren Formen und leichteren Anomalien ergab keinen Unterschied hinsichtlich des Schwangerschaftsverlaufes, der Tragzeit, des Geburtsgewichtes und des perinatalen Schicksals der Kinder in den beiden Gruppen. Die Frequenz an operativen Entbindungen lag jedoch bei den Patientinnen mit schweren Fehlbildungen signifikant höher, die Apgarwerte nach einer Minute waren in dieser Gruppe signifikant schlechter.
Eine auffallende Häufung von Beckenendlagen (50%) führte in Zusammenhang mit vermehrten geburtshilflichen Komplikationen zu einer Frequenz an operativen Entbindungen von 82%. Das Geschlechtsverhältnis war mit 58% Knabengeburten eindeutig verschoben. Das perinatale Auskommen war ausgesprochen günstig; 73% der Kinder konnten mit der Mutter entlassen werden.
Abstract
The ability to deliver a living infant was examined in 65 women with genital malformations, in a retrospective clinical study. 87 deliveries resulted, the overall abortion rate was 35%. 44% of pregnancies proceeded without any complications, in 46% the first pregnancy led to the birth of a living child. Classification of genital malformations displayed a dominancy of severe forms like uterus duplex, bicornis and septus.
Comparison of severe and mild uterovaginal anomalies revealed no significant differences concerning course and duration of pregnancy, birth weight and perinatal outcome of the newborn, whereas frequency of operative deliveries raised significantly in the group of severe defects, Apgar scores after one minute appeared significantly lower.
A remarkable accumulation of breech presentations (50%) in combination with increased obstetric complications led to 82% of operative deliveries. The birth of 58% of boys caused a shifting of the sex ratio. The perinatal offspring was encouraging; 73% of the newborn could leave the clinic together with their mothers.