Zusammenfassung
Bei 67 Patienten, bei denen a priori aufgrund des Spermiogramms meist keine gesicherte
Fertilität angenommen werden konnte, führten wir im Rahmen eines Screeningverfahrens
in der Sterilitätstherapie im Zeitraum Februar 1984 bis Februar 1985 den HamstereiHumansperma-Penetrationstest
durch. Der Nachweis des dekondensierten Spermakopfes im penetrierten Hamsterei mit
einer einfachen Fluoreszenzfärbung statt der üblichen Aceto-Lacmoid-Färbung erleichterte
uns die Auswertung des Tests. Die Penetrationsrate (= prozentmäßiger Anteil der von
der Zona pellucida befreiten Hamsterova, die nach Inkubation mit 1 Million motiler
Spermien innerhalb von 3 Stunden penetriert werden) wurde im Vergleich zu den Fertilitätskriterien
des Spermiogramms (Motilität, Dichte, Pathoformen) statistisch ausgewertet, um das
Bestehen allfälliger Fertilitätsstörungen durch Penetrationsunfähigkeit trotz motiler
Spermien zu verifizieren.
Bei 42 Patienten mußte aufgrund einer Penetrationsrate unter 10% eine gesicherte Infertilität
befundet werden. Eine nach dem HSPT gesicherte Fertilität (Penetrationsrate über 20%)
konnte bei 17 Patienten nachgewiesen werden. In 7 Fällen lag die Fertilität im unteren
Normbereich. Für die Überweisung zur extrakorporalen Befruchtung ist nach unseren
Ergebnissen eine nach dem HSPT gesicherte Fertilität Voraussetzung. Bei Fällen mit
Fertilitätsbefunden nach dem HSPT im unteren Normbereich ist nach unseren Erfahrungen
eine intrauterine Insemination der Partnerin anzuraten.
Abstract
In 67 patients, in most of whom the spermiogram did not, a priori, furnish definitive
proof of fertility, the hamster egg human sperm penetration test was performed as
part f a screening programme for infertility therapy conducted from February 1984
to February 1985. Evaluation of the test was facilitated by identification of the
decondensed spermatozoon head in the penetrated hamster egg with a simple fluorescein
staining instead of the usual aceto-lacmoid staining. The penetration rate (= percentage
proportion of the hamster ova liberated from the zona pellucida which are penetrated
within 3 hours following incubation with 1 million motile spermatozoa) was evaluated
statistically in comparison to the fertility criteria of the spermiogram (motility,
density, pathoforms), in order to verify the existence of possiblefertility disturbances
due to inability to penetrate despite the motility of the spermatozoa.
In 42 patients the diagnosis of infertility was confirmed by a penetration rate of
less than 10%. In 17 patients fertility was conformed according to HSPT (penetration
rate of over 20%), while in 7 patients fertility was in the lower normal range. In
the light of the authors' findings fertility confirmed by the HSPT is a precondition
of referral for extracorporeal insemination. In the light of the authors' findings
intrauterine insemination appears advisable for women whose fertility is in the lower
normal range according to HSPT.