Zusammenfassung
Bei 164 verheirateten Frauen, die in Franzensbad wegen ihres Zustandes nach der Hysterektomie
nachbehandelt wurden, wurde mittels eines Interviews und der Fragebögen GAF und SFF
der Verlauf des Geschlechtslebens vor und nach dem operativen Eingriff untersucht.
47,5% der Patientinnen gaben eine Verschlechterung des Geschlechtslebens nach der
Operation an, 13% eine Besserung. Die Zahl der »Verschlechterten« war bei gleichzeitiger
beiderseitiger Ovarektomie im Vergleich mit der Untergruppe der einfachen Hysterektomie
statistisch hoch signifikant größer (p <0,01). Die häufigsten negativen Veränderungen
waren das Absinken der sexuellen Appetenz (42,7%) und die Verminderung der koitalen
Aktivität (30,5%). Verschlechterungen im Geschlechtsleben zeigten sich bei 43% schon
während des ersten Jahres nach dem Eingriff; sie steigerten sich nur noch mäßig in
1 bis 3 Jahren auf 52% und etwa auf 58% nach mehr als 3 Jahren nach der Operation.
Es ist die Ansicht ausgesprochen worden, daß die Zeit einige Monate vor und nach der
Hysterektomie vom Gesichtspunkt des psychischen Zustandes und des Geschlechtslebens
für die Patientin am meisten kritisch ist. Ihre Überwindung erfordert eine enge Zusammenarbeit
des Arztes mit beiden Ehegatten.
Abstract
The authors report on the results of an inquiry via questionnaires on the sexual activities
of 164 hysterectomised women before and after surgery. 47.5 per cent of the women
stated that their sexual activities had deteriorated after the operation, whereas
13% reported an improvement. There was a significant increase in the number of women
with “deteriorated” sex life after simultaneous bilateral ovarectomy (p <0.01). The
most frequent negative sequels were a decrease in sexual appetency (42.7%) and coital
activity (30.5%). Sex life deterioration became evident in 43% of the women already
during the first year following the operation, further deterioration being less marked
(in one to three years in 52%, and after more than 3 years after the operation in
58% of the patients). The opinion has been voiced that the time a few months before
and after hysterectomy is the most critical phase in respect of mental condition and
sexual activities. This critical phase can be overcome only with the close co-operation
between the doctor on the one hand and the married couple on the other; both partners
to the marriage must be equally amenable to counselling and advice.