Geburtshilfe Frauenheilkd 1982; 42(4): 310-312
DOI: 10.1055/s-2008-1036767
Geburtshilfe

© 1982 Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Die Sectio in mortua

Caesarean Section in a Dead WomanJ. Meinert
  • Frauenklinik des St. Markuskrankenhauses Frankfurt a. M.
  • Akademisches Lehrkrankenhaus der Johann Wolfgang Goethe-Universität (Chefarzt: Prof. Dr. med. A. W. Schwenzer)
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
19. März 2008 (online)

Zusammenfassung

Der Fall eines Kaiserschnittes an der Toten wird geschildert. Die ärztliche Ethik verpflichtet uns zur Ausführung dieser Operation, solange noch Hoffnung auf ein lebendes Kind besteht. Dies scheinen eine Literaturübersicht und eine zusammenfassende Darstellung des praktischen Vorgehens zu rechtfertigen:

Bei sicherem Tod der Mutter und noch lebendem und voraussichtlich lebensfähigem Kind muß der herbeigerufene Arzt ohne jeden Zeitverlust die Schnittentbindung durchführen. Auf jede Vorbereitung wird verzichtet, es genügt ein Skalpell, um den korporalen Längsschnitt auszuführen. Die Reanimationsbemühungen um die Mutter werden bei deren Exitus nicht eingestellt, sondern Herzmassage und Beatmung müssen bis zur Entwicklung des Kindes fortgeführt werden.

Abstract

A case of Caesarean section on a deceased pregnant woman is described. Medical Ethics dictates to carry out this operation as long as their is hope for the delivery of a live infant. A review of the literature suggests to proceed in the following manner:

When the mother is with certainty clinically dead and a still viable infant is expected the physician has to proceed with a classical Caesarean section immediately. No preparation is carried out. One scalpel is all that is needed for the operation. Resuscitation methods in the clinically dead mother have to be continued until the infant has been delivered.