Die sonographische Darstellung der fetalen Extremitäten im mittleren Trimenon

Zusammenfassung

Bei 251 Schwangeren wurden die fetalen Extremitäten in der 12.-28. Woche systematisch mit einem Ultraschall-Sektor-Scanner dargestellt. Anhand typischer Bilder wird die Untersuchungstechnik erläutert. Die langen Röhrenknochen, Hände und Füße ließen sich regelmäßig abbilden, dabei konnte auch zwischen Radius und Ulna sowie Tibia und Fibula differenziert werden. Die Untersuchungen dauerten 5 bis 25 Minuten. In allen Fällen wurde die Länge der Diaphysen gemessen, so daß Normtabellen und Wachstumskurven erstellt werden konnten. Von der 12.-28. Woche wächst der Humerus von 9 auf 51 mm, der Radius von 7 auf 46 mm, der Femur von 10 auf 55 mm und die Tibia von 8 auf 48 mm. Die sonografische Darstellung der Finger und Schlüsselbeine gelang ebenfalls recht gut. Am günstigsten erfolgten die Untersuchungen in der 16.-20. Schwangerschaftswoche. In 3 Abortfällen fand sich zwischen den sonografischen und am freigelegten Knochen erhobenen Meßwerten der Diaphysenlänge eine maximale Abweichung von nur 4%. Die Untersuchung zeigt, daß die Erfassung der Extremitäten im mittleren Trimenon mit großer Sicherheit gelingt. Eine Vielzahl lokalisierter oder systemischer Extremitätenmißbildungen wird damit erkennbar. Bei entsprechender Prädisposition ist eine systematische Ultraschalluntersuchung angezeigt, wodurch die pränatale Diagnostik wesentlich erweitert wird.

Abstract

In 251 pregnancies fetal extremities were systematically examined by means of an ultrasound sector scanner between the 12th and 28th week of gestation. The procedure is demonstrated by typical pictures. The long tubular bones, hands and feet were visualized regularly, and differentiation of radius and ulna or tibia and fibular was possible. Studies took between 5 and 25 minutes. In all cases the length of the diaphyses was determined, resulting in normal growth tables and rate of growth curves. Between the 12th and 28th week, the humerus grows from 9 to 51 mm., the radius from 7 to 46 mm., the femur from 10 to 55 mm., and the tibia from 8 to 48 mm. Sonographic depiction of fingers and clavicles was also quite successful. For best results, examinations were done between the 16th and 20th week. In three fetuses later aborted, sonographic and direct (after preparation) measurements of bone length for the diaphysis differed by no more than 4%. The study shows that visualization of the extremities regularly succeeds in the mid-trimester. A multitude of localized or systemic limb malformations may be recognized.

In cases with known predisposition to malformations a regular ultrasonic checkup should be performed, thus extending the scope of prenatal diagnosis.