Z Gastroenterol 2008; 46 - P3_05
DOI: 10.1055/s-2008-1037576

Fibroseprogression und Rezirrhose nach Lebertransplantation

T Zimmermann 1, C Otto 1, MF Sprinzl 1, PR Galle 1, G Otto 2, M Schuchmann 1
  • 1I. Medizinische Klinik, Universität Mainz, Mainz
  • 2Abteilung für Transplantationschirurgie Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz

Hintergrund: Rezidive der Grunderkrankung, wie z.B. die Hepatitis C Reinfektion, die chronische Hepatitis B, PBC, PSC und cholestatische Verläufe nach Lebertransplantation (LTX) führen zu einer erneuten Zirrhose der Transplantatleber mit bis zu 30% Rezirrhoseraten 5 Jahre nach LTX bei HCV positiven Patienten.

Ziel war es, bei Patienten mit früher Rezirrhose der Transplantatleber Risikofaktoren für die schnelle Fibroseprogression bzw. Rezirrhose zu untersuchen.

Methodik: Wir analysierten retrospektiv die in Mainz von 1997 bis April 2007 durchgeführten Lebertransplantationen.

Ergebnisse: An der Universität Mainz wurden im o.g. Zeitraum 374 Lebertransplantationen durchgeführt–davon waren 87 Patienten HCV positiv. 26 Patienten entwickelten bereits innerhalb von 3 Jahren eine Rezirrhose. Ursachen waren: Hepatitis C (n=12), Hepatitis B (n=3), C2-toxisch (n=3), ITBL (n=2), PBC (n=2), PSC (n=2), chronische Abstossung (n=1), kryptogen (n=1). Bei 7 Patienten mit HCV-Reinfektion konnte eine erneute Zirrhose innerhalb eines Jahres nach LTx histologisch nachgewiesen werden. Alle Patienten hatten Genotyp 1, 7 der 12 Patienten waren mit Interferon vortherapiert und ehemalige Nonresponder. HCV-positive Patienten, die vor 2000 transplantiert wurden, hatten im Vergleich zu HCV-positiven Patienten, die nach 2000 transplantiert wurden, ein signifikant schlechteres Überleben.

Zusammenfassung: Die HCV-Reinfektion zeigte sich als negativer Überlebensfaktor post LTx und als häufigste Ursache einer schnellen Rezirrhose nach Lebertransplantation. Alle Patienten mit schnellem fibrosierendem Verlauf hatten Genotyp 1, 7/12 waren prätherapiert und Nonresponder.