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DOI: 10.1055/s-2008-1037581
Lebertransplantation bei Patienten mit einer sekundär sklerosierenden Cholangitis: Risikofaktoren und Überleben
Die sekundär sklerosierende Cholangitis (SSC) ist eine cholestatische Lebererkrankung, welche durch Entzündung; Fibrose und Destruktion der intra- und extrahepatischen Gallenwege charakterisiert ist, und vor allem Patienten (Pat.) mit komplexen Langzeitintensivaufenthalten betrifft. Die Erkrankung nimmt an Häufigkeit zu. Bisher gibt es nur Einzelfallberichte bei SSC-Pat. nach Lebertransplantation (LTx). Pat./Meth.: In unserem Tx-Zentrum erhielten von 2004 bis 2007 insgesamt 8 Pat. (40±8J.; 7m; MELD-Score: 24±5) wegen einer SSC eine LTx (eine Re-LTx). Vier Pat. hatten ein schweres Polytrauma mit multiplen Knochenfrakturen, Sepsis und ARDS erlitten. Weitere 4 Pat. hatten die SSC im Rahmen von Langzeitintensivaufenthalten nach Sepsis mit ARDS bei internistischen Grunderkrankungen erworben. Die SSC wurde mittels ERCP (plus mikrobiologischer Analyse der Galle) gesichert und im Leberexplantat bestätigt. Primäre Immunsuppression: Basiliximab®, Ciclosporin und Prednisolon. Ergeb: Die SSC wurde innerhalb von 2±3 Mon. nach Beginn der Intensivtherapie diagnostiziert. Die 3häufigsten Keime in der Galle waren: Enterokokken (n=4), Candida alb. (n=3) und multiresist. E. coli (ESBL) (n=2). Die mittl. Nachbeobachtungszeit betrug 9±10 Mon.. 5 von 8 Pat. leben noch und haben eine gute Lebensqualität. Eine Pat. (Z.n. HELPP mit Sepsis) wurde trotz bestehender Infektsituation transplantiert. Sie verstarb 26 Tage post-LTx an einer Sepsis. 7 von 8 Pat. überlebten den post-operativen Verlauf. 2 (kein Polytrauma) von diesen 7 Pat. verstarben innerhalb von 4 bzw. 8 Mon. post-LTx an einer Sepsis. Schlussfolgerung: Pat., die wegen einer SSC bei internistischen Grunderkrankungen eine LTx erhielten, haben eine höhere Letalität (Sepsis) innerhalb des ersten Jahres nach LTx als SSC-Patienten mit Z.n. Polytrauma.
Lebertransplantation - sekundär sklerosierende Cholangitis - Überleben