Z Gastroenterol 2008; 46 - P4_12
DOI: 10.1055/s-2008-1037607

Zusammenhang zwischen raschem virologischen Ansprechen nach Woche 4 (RVR) und Ausheilung bei Patienten mit chronischer Hepatitis C, die mit einer Kombination von PegInterferon-alfa 2b und Ribavirin unter Alltagsbedingungen behandelt wurden

E Zehnter 1, D Hueppe 2, MP Manns 3, S Mauss 4, G Teuber 5, T Dahhan 6, U Meyer 7, B Möller 7, N Dikopoulos 8, T Witthöft 9, J Brack 10, M Stern 11, S Kaiser 12, R Prinzing 13, R Sieglstetter 14, 15, Hepatitisstudiengruppe des bng
  • 1Gastroenterologische Praxis Dortmund, Dortmund
  • 2Gastroenterologische Gemeinschaftspraxis Herne, Herne
  • 3Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
  • 4Gasteroenterologische Gemeinschaftspraxis Düsseldorf, Düsseldorf
  • 5Klinik für Gastroenterologie der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt/Main, Frankfurt/Main
  • 6Gastroenterologische Praxis Backnang, Backnang
  • 7Gastroenterologische Parxis Berlin, Berlin
  • 8Department of Medicine I, University of Ulm, Ulm
  • 9Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Lübeck
  • 10Hospital Nord Ochsenzoll, Hamburg, Hamburg
  • 11Gastroenterologische Praxis Frankfurt, Frankfurt
  • 12Universität Tübingen Medizinische Klinik I, Tübingen
  • 13essex pharma GmbH, München
  • 14FGK Clinical Research GmbH, München
  • 15Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschlands e.V., Neu Ulm

Hintergrund: Im Rahmen einer deutschen Beobachtungsstudie wurden unter Real-Life-Bedingungen Daten erhoben, die den Zusammenhang zwischen raschem virologischen Ansprechen nach Woche 4 (RVR) und andauerndem Ansprechen nach sechsmonatigem Follow-up (SVR) bei einer Therapie mit PEG-IFN alfa–2b und RBV aufzeigen. Methoden: An 280 Zentren wurden insgesamt 3948 HCV-infizierte Patienten behandelt. Das Durchschnittsalter betrug 41.1 Jahre, und 60.2% der Patienten waren männlich. 45.1%/n=964 der Genotyp 1 Patienten hatten zu Therapiebeginn eine niedrige Viruslast (LVL <600.000 IU). Es wurden sowohl die HCV-RNA Werte aller Patienten als auch der Subgruppen unter opioidhaltiger Substitutionstherapie (14.1%/n=557) und mit Zirrhose (5.8%/n=230) erfasst. Bei Behandlungswoche 4 (RVR) und zum Ende der sechsmonatigen Nachbeobachtungszeit wurde die SVR evaluiert. In dem weiterhin fortlaufenden Projekt wurden hier nur die Patienten berücksichtigt, die prinzipiell auswertbar für SVR waren und mindestens Woche 24 des Follow-up erreicht hatten. Die Bestimmung der Viruslast bei Woche 4 wurde nicht auf regelhaft während dieser Beobachtungsstudie durchgeführt. Patienten mit fehlenden Daten zu Woche 72 wurden als Therapieversager gezählt. Ergebnisse: Zurzeit sind 14.6% (n=115/786) Patienten mit HCV- Genotyp 1 dokumentiert, die zur Woche 4 HCV-RNA-negativ waren. Die entsprechende SVR- Rate dieser Patientengruppe mit RVR (n=46), die Woche 72 bereits erreichten, beträgt 73.9% (n=34/46) (alle Genotypen siehe Tabelle 1). Für Patienten mit Opiat-Substitutionstherapie betrug die RVR-Rate 25.3% (N=39/154), und 70.0% (n=14/20) dieser Patienten mit RVR erzielten bisher eine SVR. Zirrhotische Patienten erreichten in 16.7% der Fälle eine RVR (n=16/96) und von denjenigen, die die Woche 24 des Follow-ups bereits erreicht haben erzielten zu 85.7% (n=6/7) eine SVR. Von letzteren 6 Patienten mit Zirrhose und SVR, hatten zwei den Genotyp 1, einer Genotyp 2 und zwei Genotyp 3. Zusammenfassung: Die vorläufigen Resultate einer großen Kohorte von Patienten unter Real-Life-Bedingungen, die bereits Woche 24 der Nachbeobachtungszeit erreicht haben, ergaben gute SVR- Raten für Patienten mit HCV-Genotyp 1 und RVR unter einer Kombinationstherapie mit PEG-IFN alfa–2b und RBV. Gemessen an der RVR scheinen andere Faktoren wie HCV-Genotyp, Leberzirrhose oder opiathaltige Substitutionstherapie als Prädiktoren auf Therapieerfolg eine untergeordnete Rolle zu spielen.

Genotyp 1

Genotyp 2

Genotyp 3

Genotyp 4/5/6

Patienten gesamt behandelt (n=3948)

54.2% (n=2138)

7.6% (n=300)

33.0% (n=1301)

3.3% (n=130)

RVR=HCV-RNA-negativ bei Woche 4

14.6% (n=115/786)

45.5% (n=46/101)

40.7% (n=186/457)

25.5% (n=12/47)

SVR- Rate der Patienten mit RVR

73.9% (n=34/46)

83.9% (n=26/31)

79.6% (n=90/113)

100.0% (n=5/5)