Z Orthop Unfall 2008; 146(4): 498-506
DOI: 10.1055/s-2008-1038582
Kallusreifung

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Welche Rolle spielen die Weichteile bei der Kallusdistraktion? Eine tierexperimentelle Studie

What Role does Soft Tissue Play in Callus Distraction? An Animal ExperimentJ. Schmidt1 , I. Schmidt1 , H. Winker2 , H. Merk3 , A. Ekkernkamp4
  • 1Unfallchirurgie, HELIOS Klinikum Berlin-Buch, Berlin
  • 2Abteilung für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, HELIOS Klinikum Erfurt
  • 3Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie, Universitätsklinikum Greifswald
  • 4Unfallchirurgie, Ernst-Moritz-Arndt-Universität, Greifswald
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Publication Date:
27 August 2008 (online)

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Zusammenfassung

Hintergrund: Bei den Verfahren des Extremitätenerhaltes wird in der Maximalversorgung die Kombination aus Weichteilersatz und Segmenttransport bevorzugt. Die Empirie anderer Länder bevorzugt im Gegensatz dazu den Segmenttransport ohne Weichteilsanierung mit guten Ergebnissen. Somit stellt sich die Frage der Rolle der Weichteile bei der Kallusdistraktion. Material und Methode: In einem Tierversuch an 2 Gruppen von Schafen wird ein standardisiertes Frakturmodell mit Knochendefekt und Weichteilschaden einer Gruppe von Tieren mit Knochendefekt und ungestörten Weichteilen gegenübergestellt. Zu festgelegten Zeitpunkten werden die Tiere euthanasiert und die Knochenqualität unter verschiedenen Weichteilbedingungen quantifiziert. Ergebnisse: Zu Beginn der Kallusreifung haben die Tiere mit unberührten Weichteilen einen Qualitätsvorsprung der Knochenmaturierung. Dieser gleicht sich aber zum Ende der Versuchsreihe aus und erreicht in beiden Gruppen die Qualität des Knochens einer gesunden Vergleichsgruppe. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse des sogenannten offenen Segmenttransportes sind im Tierversuch in der Spätphase nicht schlechter als unter guten Weichteilverhältnissen. Dies scheint die Empirie anderer Länder zu unterstützen. Durch den Versuchsaufbau können wir jedoch keine Aussage über die biomechanische Stabilität des Kallus machen.

Abstract

Background: Extremity conserving treatment in hospitals of maximum care involves a combination of soft tissue replacement and segment transfer. In contrast some other countries favour the segment transfer without soft tissue replacement and can demonstrate good results. Thus, we posed the question of the effects of soft tissue defects in callus distraction. Materials and Methods: In an experimental study with two groups of sheep, a standardized fracture model in one group with bone and soft tissue defects and in the other group without soft tissue defects was compared. At specific dates the animals were euthanized and the bone quality combined with different soft tissue conditions were quantified. Results: At the outset of callus maturation, animals without soft tissue defects have a lead over animals with soft tissue defects. At the end of the experimental study both groups show the same bone quality results compared to a healthy comparison group. Conclusion: At the terminal phase of the animal experiment the results of open segment transfer show no differences between the groups with or without soft tissue defects. This supports the experience of other countries. Because of the experimental set-up we cannot make any prediction regarding the biomechanical stability of the callus.

Literatur

Dr. Jörg Schmidt

Unfallchirurgie
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