Zahnmedizin up2date 2008; 2(4): 323-346
DOI: 10.1055/s-2008-1038683
Endodontologie

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Adhäsivaufbau bei wurzelkanalgefüllten Zähnen

Gabriel Krastl, Nicola Ursula Zitzmann, Roland Weiger
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Publikationsdatum:
11. August 2008 (online)

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Einleitung

Die intrakanaläre Verankerung von Restaurationen kann in der deutschsprachigen Literatur bis weit in das 18. Jahrhundert zurückverfolgt werden und ist damit älter als die Wurzelkanalbehandlung selbst [[1]]. Die Forderung nach einer Wurzelkanalbehandlung als Grundlage der Stiftversorgung wurde erst im 19. Jahrhundert gestellt und wurde zur Voraussetzung zum Erhalt stark kompromittierter Zähne. Die Berücksichtigung der biologischen Grundlagen bei der Indikationsstellung und der Therapie in der modernen Endodontie hat dazu geführt, dass selbst bei schwieriger Ausgangssituation ein hoher Prozentsatz an Zähnen mit apikaler Parodontitis erfolgreich therapierbar ist. Andererseits gilt als gesichert, dass die Prognose wurzelkanalbehandelter Zähne nicht nur von den durchgeführten endodontischen Maßnahmen abhängt, sondern auch ganz entscheidend von der postendodontischen Restauration beeinflusst wird [[2]]. Ihre primären Ziele sind eine dauerhaft bakteriendichte Versiegelung des Zugangs zum endodontischen System sowie die Wiederherstellung der Funktion und die Frakturprophylaxe (Abb. [1]).

Abb. 1 Ziele der postendodontischen Restauration.

Über Jahrzehnte verfolgte man Therapiekonzepte, die eher dogmatisch belegt als wissenschaftlich fundiert waren. Sie beruhten im Wesentlichen auf der Annahme, dass der Vitalitätsverlust zur Versprödung der Zahnhartsubstanz führt und ein wurzelkanalbehandelter Zahn daher generell eine Stabilisierung benötigt. Diese sollte durch einen (möglichst langen) im Wurzelkanal verankerten, metallischen Stiftaufbau erreicht werden.

Das wissenschaftliche Hinterfragen dieser Dogmen und die intensive Auseinandersetzung vieler Autoren mit dieser Thematik führten in den letzten Jahren zu neuen Überlegungen und zur Entwicklung moderner Therapiekonzepte. Nicht zuletzt durch die Adhäsivtechnik und deren Anwendung im Wurzelkanal sowie die Einführung neuer Materialien zur Wurzelstiftherstellung ist das Thema der postendodontischen Restauration hochaktuell.

Merke: Die Prognose wurzelbehandelter Zähne hängt entscheidend von der postendodontischen Restauration ab.

Literatur

Dr. Gabriel Krastl

Klinik für Parodontologie, Endodontologie und Kariologie
Universitätskliniken für Zahnmedizin

Hebelstr. 3

CH-4056 Basel

Schweiz

eMail: gabriel.krastl@unibas.ch