Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68(8): 827-829
DOI: 10.1055/s-2008-1038854
Fallbericht

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Tubargravidität und kontralaterales Corpus luteum graviditatis

Ectopic Pregnancy and Contralateral Corpus LuteumG. Kunz1
  • 1Frauenklinik, St.‐Johannes-Hospital Dortmund
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Publication History

eingereicht 30.1.2008 revidiert 9.6.2008

akzeptiert 18.7.2008

Publication Date:
29 August 2008 (online)

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Zusammenfassung

Fragestellung: Etwa ein Drittel aller Tubargraviditäten weist ein Corpus luteum graviditatis auf, welches kontralateral zur betroffenen Tube lokalisiert ist. Welche Schlussfolgerungen lassen diese Daten in Bezug auf die Ätiologie einer ektopen Gravidität zu? Material und Methodik: In einer eigenen Untersuchung wurden 149 Fälle von Eileiterschwangerschaften im Hinblick auf die Lokalisation des Corpus luteum analysiert. Ergebnisse: Bei 66/149 Frauen wurden die Ovarien beiderseits als unauffällig eingestuft und in 8/149 Fällen keine Angaben zum Erscheinungsbild der Ovarien getätigt. Dagegen wurden bei 75/149 Frauen ein Corpus luteum graviditatis in der Vaginalsonografie dokumentiert. In 35 % der Fälle lag ein zur Tubargravidität kontralateral gelegenes Corpus luteum vor. Laparoskopisch erkennbare Adhäsionsbildungen im Bereich des inneren Genitales wurden bei 19 % Frauen mit einem Corpus luteum graviditatis kontralateral zur Tubargravidität und bei 37 % der Frauen mit einer Tubargravidität ipsilateral zum Gelbkörper beschrieben (p > 0,05). Die Inzidenz der Adhäsionen betrug in dem Kollektiv der Frauen mit als unauffällig beschriebenen Ovarien 42 % (28 von 66 Frauen). Schlussfolgerung: Die Analyse der Daten ergibt Hinweise darauf, dass neben der Arretierung des transtubar migrierenden Präimplantationsembryos durch peri- und intratubare Adhäsionen weitere mögliche, wenn auch wohl seltenere Ursachen für die Entstehung von Tubargraviditäten existieren.

Abstract

 0.05). Conclusion: An analysis of the data indicates that in addition to pelvic adhesions other, albeit rarer, reasons exist which may contribute to the development of ectopic pregnancies.

Literatur

PD Dr. med. Georg Kunz

St.‐Johannes-Hospital Dortmund
Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Johannesstraße 9 – 17

44137 Dortmund

Email: georg.kunz@joho-dortmund.de