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DOI: 10.1055/s-2008-1039859
Der Stellenwert der Sonographie in der Beurteilung von Instabilitäten des glenohumeralen Gelenkes
Importance of Sonography in Assessment of Instability of the Glenohumeral JointPublication History
Publication Date:
18 March 2008 (online)
Zusammenfassung
In einer prospektiven Untersuchung wurden die Möglichkeiten der sonographischen Diagnostik beim instabilen Schultergelenk evaluiert. Bei 150 schultergesunden Probanden wurde die passive antero-posteriore Verschieblichkeit des Humeruskopfes in Relation zur dorsalen Glenoidbegrenzung sowie die inferiore Verschieblichkeit in Relation zum Akromion dokumentiert. Die so ermittelten Werte wurden mit den Werten von 23 Patienten mit unidirektionaler und 34 Patienten mit multidirektionaler Schulterinstabilität verglichen. Es zeigte sich, daß bei regelrechter Artikulation die dorsale Humeruskopfbegrenzung 8 mm bis 10 mm hinter der dorsalen Glenoidkante steht. Die anteriore Verschieblichkeit war bei den Probanden auf der dominanten Seite signifikant größer als auf der nichtdominanten Seite (Student-T-Test; p = 0,0045). Patienten mit anterioren Instabilitäten zeigten eine deutlich vermehrte ap-Translationsbeweglichkeit. Der Unterschied zwischen betroffener und nicht betroffener Extremität ist statistisch hoch signifikant (Student-T-Test; p < 0,0001). Bei multidirektionalen Instabilitäten erhöht sich der Abstand von Akromion zum Humeruskopf durch Zug am Arm signifikant im Vergleich zu der Kontrollgruppe (Chi2-Test, alpha < 0,05). Durch die Möglichkeit zur dynamischen Untersuchung ist es möglich, den Luxationsvorgang bei willkürlichen oder habituellen Instabilitäten zu dokumentieren. Im Gegensatz zur Röntgenuntersuchung können auch knorpelige Hill-Sachs Defekte oder posttraumatische Gelenkergüsse als sekundäres Zeichen einer Instabilität erkannt werden.
Abstract
In a prospective study we evaluated diagnostic ultrasound investigation for shoulder instabilities. We measured the passive aptranslation In 150 healthy persons in relation to the dorsal glenoid as well as the inferior subluxation in relation to the acromion. After establishing normative datas we measured 23 patient with unidirectional instabilities and 34 with multidirectional instabilities. The humeral head position of a normal joint is 8 to 10 mm dorsally to the glenoid. In the control group the anterior translation of the dominant shoulder is significantly higher as in the nondominant shoulder (student-t-test; p<0,0045). Patients with anterior instabilities showed a significant increase of anterior translation in the injured shoulder (student-t-test; p < 0,0001). In comparison with the control group there is a significant increase of downward subluxation in patients with multidirectional instabilities (chi2 alpha < 0,05). In habitual or voluntary dislocations the relation of the humeral head to the glenoid can be judged staticly and dynamically. Secondary signs of dislocation (Hill-Sachs lesions, joint effusion) are evident.