Z Orthop Unfall 1990; 128(4): 384-390
DOI: 10.1055/s-2008-1039883
© 1990 F. Enke Verlag Stuttgart

Das arthrogrypotische Hüftgelenk

Arthrogryposis of the Hip JointF. Grill
  • Orthopädisches Spital Wien-Speising (Ärztlicher Leiter: Prim. Dr. Franz Grill)
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Publication Date:
18 March 2008 (online)

Zusammenfassung

Bei einer retrospektiven Untersuchung von 70 Hüftgelenken von 35 Patienten mit Arthrogryposis multiplex congenita waren 56 Hüftgelenke von der Erkrankung betroffen. Klinisch konnten 4 Typen der arthrogrypotischen Hüftfehlstellung unterschieden werden. Bei 19 Hüften lag nicht nur eine Fehlstellung und Bewegungseinschränkung sondern auch eine Luxation vor. Bei Vorliegen einer einseitigen Luxation ist die Indikation für eine offene Reposition, die in gleicher Sitzung mit einer intertrochantären Osteotomie (Verkürzung, Derotierung, Varisierung) kombiniert werden sollte, gegeben. Doppelseitige Hüftluxationen sollten nur dann operativ korrigiert werden, wenn die Hüftgelenke einigermaßen beweglich sind und nicht eine sehr ausgeprägte Form der Grunderkrankung vorliegt. Während der Neugeborenenperiode hat sowohl die Traktionsbehandlung als auch - vor allem bei den rigiden Fällen mit Froschposition der unteren Extremität - die redressierende Gipsbehandlung zur Korrektur von Fehlstellungen des Hüftgelenks ihre Berechtigung. Die eigenen Erfahrungen werden den Mitteilungen aus der Literatur gegenübergestellt und eine Klassifizierung der Hüftfehlstellung sowie entsprechende Behandlungsrichtlinien aufgestellt.

Abstract

In a retrospective review of 70 hips in 35 patients with arthrogryposis 56 of all hips studied were affected by the disorder. Clinically 4 types of arthrogrypotic hip deformity could be distinguished. In 19 hip joints not only a deformity and a restriction of movement but also a dislocation was found. Based on the results of this study a one-stage open reduction combined with a varus shortening, femoral derotation osteotomy for unilateral hip dislocations is recommended. In cases of bilateral dislocations the above mentioned surgical procedure is indicated only if there is a less severe generalized involvement of AMC. For correction of hip deformities type II during neonatal period conservative treatment by traction or by plaster cast redression has proved be successful. The authors experience is compared with reports of other authors and guidelines for clinical Classification and treatment are presented.

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