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DOI: 10.1055/s-2008-1039895
Unerwünschte Behandlungsergebnisse aus der Sicht eines Gutachters für ärztliche Haftpflichtfragen - Eine Analyse von 142 Fällen
Undesirable Results of Therapy from the Standpoint of an Expert on Medical Liability: Analysis of 142 CasesPublication History
Publication Date:
18 March 2008 (online)
Zusammenfassung
Basierend auf der Auswertung von 142 eigenen für die zuständige Gutachterkommission für ärztliche Haftpflichtfragen erstellten Gutachten wurden die Ursachen nachgewiesenen ärztlichen Fehlverhaltens analysiert. Auffallend war hierbei, daß das Fehlverhalten folgende Ursachen hatte:
-
Eine falsche bzw. unrichtige Indikation zum Eingriff.
-
Technische Mängel beim Eingriff.
-
Eine ungenügende praeoperative Aufklärung.
Sofern eine nicht richtige Indikation zur Therapie bzw. ein technischer Fehler nicht nachgewiesen werden konnte, versuchten in einer Vielzahl der Fälle die Patienten bzw. ihre Anwälte über die Behauptung einer ungenügend erfolgten Aufklärung, ihre Ansprüche geltend zu machen.
An der Spitze der Regressforderungen standen:
-
Probleme im Zusammenhang mit der Implantation von Hüfttotalprothesen.
-
Zustände nach Korrekturosteotomien an der unteren Extremität.
-
Infiltrationstherapeutische Maßnahmen mit einem Lokalanästhetikum.
-
Zustände nach lumbaler Bandscheibenoperation.
Knapp ⅔ aller nachgewiesenen Behandlungs- und Aufklärungsfehler entfielen auf diese vier Behandlungsmaßnahmen. 16,26% aller Anträge wurden zugunsten des Antragstellers entschieden. Anhand einiger exemplarischer Beispiele wird auf das Problem der falschen Indikationsstellung und der operationstechnischen Insuffizienz als Ursache für nachgewiesene Behandlungsfehler hingewiesen.
Abstract
Causes of proven medical misconduct were analyzed on the basis of 142 expertises prepared for an advisory committee on medical liability. The principal causes of misconduct identified were:
-
an incorrect indication for surgery;
-
Unsatisfactory surgical technique;
-
Inadequate preoperative patient enlightenment.
In many of the cases in which an incorrect indication for therapy or a technical error could not be proved, the patients or their lawyers attempted to assert their claims by declaring that they had been insufficiently informed.
The majority of the claims for recourse concerned:
-
problems associated with implantation of total hip replacements;
-
sequelae of revisional osteotomies of the lower extremity;
-
infiltration therapy with a topical anesthetic;
-
sequelae of lumbar disc surgery.
These four therapeutic categories accounted for almost two-thirds of all proven errors of therapy and in informing patients. A total of 16.26% of the claims were resolved in the plaintiff's favor. Several examples are presented to illustrate the problem of incorrect indication and unsatisfactory surgical technique as a cause of proven therapeutic error.