Z Orthop Unfall 1995; 133(5): 405-410
DOI: 10.1055/s-2008-1039946
© 1995 F. Enke Verlag Stuttgart

Eine neue Stanzentechnik am Knorpel-Knochengewebe für morphologische Untersuchungen in der Orthopädie

A New Punch Technique for Exact Comparison of Tissues on the Light and Electron Microscopic LevelM. Weber1 , R. Johannisson2 , H. Rehder3 , J. Graf1
  • 1Stiftung Orthopädische Universitätsklinik Heidelberg (Direktor: Prof. Dr. H. Cotta); Abteilung für Orthopädie im Kindesalter, korrektive und stabilisierende Wirbelsäulenchirurgie und technische Orthopädie (Leiter: Prof. Dr. F. U. Niethard)
  • 2Institut für Pathologie, Medizinische Universität zu Lübeck (Direktor: Prof. Dr. A. C. Feller)
  • 3Medizinisches Zentrum für Humangenetik. Abteilung für Klinische Genetik, Philipps-Universität Marburg (Leiterin: Prof. Dr. H. Rehder)
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Publication Date:
18 March 2008 (online)

Zusammenfassung

Es wird erstmals eine neue Technik vorgestellt, die es erlaubt, eine exakte vergleichende Analyse zwischen der lichtmikroskopischen Auswertung und der ultrastrukturellen Begutachtung von Geweben vorzunehmen.

Die bisherige Verfahrensweise in der Gewinnung von Geweben zur elektronenmikroskopischen Analyse bestand darin, Gewebsstücke aus dem Gewebsverband herauszuschneiden unter Anfertigung einer Skizze, um den Ort der Entnahme ungefähr zu charakterisieren. Dadurch, daß das entnommene Gewebe verkleinert werden mußte und die Zeichnung per se eine gewisse Ungenauigkeit besaß, war die Zuordnungsfähigkeit des ultrastrukturellen Befundes zum Entnahmeort nur ungefähr möglich. Gerade bei der Analyse fetalen Knorpel-Knochengewebes mit den unterschiedlichen eng beieinander liegenden Geweben war es daher oftmals unmöglich, den ultrastrukturellen Befund exakt dem Entnahmeort zuzuordnen. Hierdurch wurde die Aussagefähigkeit der elektronenmikroskopischen Untersuchung deutlich geschmälert. Bei der neuen hier vorgestellten Technik werden Gewebsstanzen von 1 mm Durchmesser aus dem Ursprungsgewebsverband herausgelöst und der elektronenmikroskopischen Untersuchung zugeführt. Der Ursprungsgewebsverband mit dem Stanzenloch wird histologisch aufgearbeitet. Somit besteht der besondere Vorteil der Stanzentechnik darin, daß die gewonnenen Gewebsstücke lichtmikroskopisch exakt dem ursprünglichen Gewebsverband zugeordnet werden können. Am Beispiel fetalen Knorpel-Knochengewebes wird der Ablauf der Stanzengewinnung und der anschließenden licht- und elektronenmikroskopischen Aufarbeitung gezeigt.

Abstract

A new technique is presented for the analysis of tissues which allows an exact, detailed comarison of light and electron microscopy.

For this purpose, the previous techniques required the cutting of tissue pieces from the original tissue compound and the preparation of drawings as a rough localisation of the tissue pieces removed for anaiysis. Due to the processes of cutting and drawing, only an approximate localisation of the tissue investigated by electron microscopy was practicable. Specifically, the exact analysis of fetal cartilage-bonetissue was mostly not possible due to the complicate arrangement of both tissue components. Therefore, the assessment of electron microscopic analyses was severely limited. The new technique, presented in this study, is characterised by a removal of punches 1 mm in diameter from the original tissue for electron microscopy. The remaining tissue with its exact defined punchpunctures is prepared for standard histology. Thus, the specific advantage of this new method is the precise attribution of the punched tissue to the original tissue group. Human fetal cartilage-bone-tissue has been used to demonstrate this punch-technique and the specific light- and electron microscopic preparations.