Tumorvortäuschende Manifestationen der renalen Osteopathie: Differentialdiagnose und exemplarische Verlaufsbeobachtungen

Zusammenfassung

Im Rahmen einer renalen Osteopathie treten Verlaufsformen auf, die Anlaß geben können zur Verdachtsdiagnose eines Tumors. Die Urämiebzw. Dialyse-assoziierte tumorförmige Weichteilcalcinose kann mit einer malignen Neoplasie verwechselt werden und zu inadäquat aggressivem chirurgischem Vorgehen verleiten. Die subtotale Parathyreoidektomie führt zur “spontanen” Rückbildung dieser Läsion. Bei lumorverdächtigen intraossären zystischen Läsionen von Dialysepatienten handelt es sich in den seltensten Fällen um braune Tumoren bei sekundärem Hyperparathyreoidismus. Meist liegen Manifestationen einer Dialyse-assoziierten Beta-2-Mikroglobulin-Amyloidose vor. Eine Indikation zu operativem Vorgehen besteht allenfalls bei pathologischen Frakturen. Therapie der Wahl ist die nephrologisch überwachte medikamentöse Behandlung.

Abstract

The course of renal osteodystrophy possibly includes changes, which can mistakenly considered malignant. Especially dialysis-associated tumoral calcinosis may mislead to an inadequate aggressiv surgical procedure. Spontanous involution of these lesions takes place after subtotal parathyreoidektomy. Brown tumors subsequent secondary hyperparathyreoidism are extremely rare. During maintenance hemodialysis frequently appearing intraosseous cysts develop secondary to beta-2-microglobulin-amyloidosis. Surgery only should be performed in case of occuring pathologic fractures. Other cases are treated conservatively under continous nephrologic supervision.