Erfahrungen mit der operativen Therapie von Skoliosen bei Patienten mit Myelomeningozele

Zusammenfassung

Die vorliegende Studie berichtet über Erfahrungen mit der operativen Skoliosekorrektur, die zwischen 1984 und 1989 bei 32 Kindern mit Myelomeningozele durchgeführt wurden. Das Durchschnittsalter zum Zeitpunkt der Spondylodese betrug 14 Jahre, 1 Monat; der durchschnittliche präoperative Skoliosegrad lag bei 96°. 6 unterschiedliche operative Techniken wurden angewendet. Der Vergleich dieser Behandlungsgruppen zeigt, daß die besten Korrekturergebnisse mit einer Kombination aus ventraler Bandscheibenausräumung mit oder ohne Instrumentation und dorsaler CD-Instrumentation zu erzielen sind; die Skoliosegrade konnten hier um 56% verbessert werden. Neben der radiologischen Nachuntersuchung ist unter allen Patienten, bei denen die Operation länger als ein Jahr zurücklag, eine Fragebogenaktion durchgeführt worden. Die Mehrheit hat die verbesserte Rumpfstabilität im Sitzen als größten postoperativen Vorteil angegeben. Die Komplikationsrate bei diesen Eingriffen ist hoch. Neben einem Todesfall sind insbesondere die Pseudoarthrosen am lumbosakralen Übergang zu nennen. Diese Pseudoarthrosen sowie eine nach kranial und/oder nach kaudal zu kurze Spondylodesestrecke sind die wesentlichen Ursachen für die Korrekturverluste, die während des mittleren Beobachtungs-zeitraumes von 24,6 Monaten aufgetreten sind. Die Notwendigkeit der postoperativen Korsettruhigstellung ist auch durch die Verwendung des CD-Instrumentariums nicht aufgehoben worden.

Abstract

This study reports about the experiences in surgical correction of scoliosis, which were performed between 1984 and 1989 in 32 children with myelomeningocele. The average age at time of surgery was 14 years, 1 months; the average degree of scoliosis von 96° preoperatively. 6 different types of surgical techniques were used. In comparison the best results were obtained by a combination of ventral osteodiscectomy with or without instrumentation and dorsal CD-instrumentation; an improvement of 56% was found. Furthermore we sent questionnairies to all patients, who were operated more then one year ago. The majority of them judges the improved sitting stability of the trunk to be the greatest advantage. There is a high rate of postoperative complications. Beside one death, which occured intraoperatively, especially pseudarthroses of the lumbosacral junction must be mentioned. These pseudarthroses and a to short selected area of fusion are the main reasons for the loss of correction, which was noticed after a mean follow-up period of 24,6 months. The necessity of postoperative bracing was not reduced by using CD-instrumentation.