Klin Padiatr 1998; 210(3): 115-119
DOI: 10.1055/s-2008-1043861
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Der Einfluß des Geburtsgewichts auf die Hüftreifung des Neugeborenen

Relationship of birth weight and congenital dysplasia of hip (CDH) in newborn childrenUrs von Deimling1 , Jörg Michael Brähler2 , Mathilde  Niesen3 , Ulrich Alfons Wagner2 , Jürgen  Walpert2
  • 1Sektion Wirbelsäulenchirurgie, ev. Krankenhaus Lutherhaus Essen
  • 2Orthopädische Universitätsklinik Bonn
  • 3Universitätsfrauenklinik Bonn
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Publication Date:
13 March 2008 (online)

Abstract

In 2018 consecutive newborn ultrasound examination of the hip was performed according to the method of Graf within the first 14 days of life (average 4th day). Typ IIa was seen as normal in newborn childs. Birth weight was classified according to standards of Lubchenco and Hohenauer. Newborn with high birth weight (LGA) revealed an incidence of CDH (Typ IIc according to Graf or worse) nearly twice as high as in normal weighted newborn (AGA) (6.11% vs 3.51% [Lubchenco] and 7.95 vs 3.09 [Hohenauer]). Even in children with birth weight between 75th and 90th percentile we found a CDH incidence of 5.54%. Ultrasound examination of the hip is suggested in newborn children with high birth weight because of a higher risk for development of a CDH. Other riskfactors like breech position or of CDH.

Zusammenfassung

An 2018 Neugeborenen wurden der sonographische Hüfttyp mit dem Geburtsgewicht unter Bezug auf das Gestationsalter verglichen. Die Hüftsonographie wurde durchschnittlich am 4. Lebenstag nach der Methode von Graf durchgeführt. Der Hüfttyp IIa wird von uns beim Neugeborenen als physiologisch angesehen. Die Gewichtsklassifikation erfolgte sowohl nach den Standards von Lubchenco als auch von Hohenauer. Übergewichtige Neugeborene (LGA, hypertroph) zeigen eine etwa doppelt so hohe Inzidenz von Hüftreifungsstörungen (Typ IIc n. Graf und schlechter) wie normalgewichtige (AGA, eutroph) (6,11% gegen 3,51% nach Lubchenco und 7,95% gegen 3,09% nach Hohenauer). Schon im oberen Normbereich zwischen der 75er und 90er Perzentile n. Hohenauer erhöht sich das Risiko auf 5,54%. Übergewichtige Neugeborene sollten einer frühzeitigen Hüftultraschalluntersuchung zugeführt werden, um bei Vorliegen einer Hüftreifungsstörung die Therapie frühzeitig einzuleiten. Das Geburtsgewicht ist, im Gegensatz zu anderen klinischen und anamnestischen Parametern (Abspreizhemmung, Faltenasymmetrie, Beckenendlage, familiäre Belastung), ein Risikofaktor mit statistischer Signifikanz.