Z Orthop Unfall 1988; 126(2): 117-124
DOI: 10.1055/s-2008-1044879
© 1988 F. Enke Verlag Stuttgart

Die Abhängigkeit der Echogenität vom Anschallwinkel an Muskulatur und Sehnengewebe

Relation between Echogenicity and Angle of Incidence on Musculature and Tendon TissueU. Harland
  • Orthopädische Klinik (Direktor: Professor Dr. med. H. Rettig) der Justus-Liebig-Universität, Gießen
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Publication Date:
15 May 2008 (online)

Zusammenfassung

Echofähige Strukturen des Bewegungsapparates stellen sich, abhängig vom Winkel, unter dem sie angeschallt werden, echoreich oder echoarm dar. Beim bogenförmigen Sehnenverlauf in anderer Ebene führt dies dazu, daß abhängig vom unterschiedlichen Anschallwinkel in benachbarten Bereichen der Sehne eine echoreiche (Anteile, die senkrecht zur Einfallsrichtung der Schallwellen verlaufen) bis echoarme (Anteile, die schräg zur Einfallsrichtung der Schallwellen verlaufen) Darstellung erfolgt. Dieses Phänomen tritt an Sehnen mit bogenförmigem Verlauf auf und wird als „Ablenkungsphänomen“ bezeichnet. Bei der Beurteilung von Strukturveränderungen an Sehnen muß es berücksichtigt werden, um Fehlinterpretationen zu vermeiden. Ähnliche Verhältnisse liegen an der Muskulatur vor. Sie spielen in den Muskelgruppen eine Rolle, die mit geändertem Verlauf über große Gelenke ziehen oder eine starke Fiederung mit unterschiedlicher Verlaufsrichtung der Muskelsepten haben. An der Muskulatur führt die Nichtbeachtung dieses Phänomens dazu, daß fälschlicherweise Echogenitätsänderungen als Rupturen oder Teilrupturen interpretiert werden.

Abstract

Echogenic structures of the locomotor system are demonstrated with many or few echoes, depending on the angle at which ultrasound waves strike them. This causes a graduation in the demonstration of arcuate tendons in different planes, from dense to sparse echoes (the former in the case of portions perpendicular to the angle of incidence of the ultrasound waves, the latter in the case of portions which the waves strike at a slanting angle). This phenomenon occurs with arcuate tendons and is known as the “deflection phenomenon.” It must be taken into account when assessing structural changes in tendons in order to avoid misinterpretations. Similar conditions are found in the muscles. They are important in those groups of muscles which pass over major joints with changed courses or manifest pronounced pinnation with different courses of their septa. In the musculature, failure to take this phenomenon into account causes changes in echogenicity to be misinterpreted as ruptures or partial ruptures.

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