Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-2008-1045505
Videorefraktionsmessung im ersten Lebensjahr
Photorefraction in InfantsPublication History
Manuskript erstmaling eingereicht am 28. 12. 93
in der vorliegenden Form angenommen am 4. 7. 94
Publication Date:
08 February 2008 (online)
Zusammenfassung
Hintergrund Eine auf mehrere Jahre angelegte Ostschweizer Videorefraktionsstudie geht der Frage nach, ob ein konvergentes Schielen und/oder eine Amblyopie bei hoher Ametropie gehäuft auftreten und durch eine frühe Brillenverordnung verhindert werden können. In diesem Bericht werden die Resultate der Erstuntersuchung dargestellt und diskutiert.
Material und Methode Bei 426 Kindern im Alter von 5-12 Monaten wurde eine Videorefraktionsmessung nach der Methode von Atkinson u. Mitarb. (1981) durchgeführt. Gleichzeitig wurde eine Familienanamnese im Hinblick auf Strabismus, Refraktionsfehler und Amblyopie erhoben und ein kursorischer orthoptischer Status aufgenommen.
Ergebnisse - Sphärische Refraktion: 92% der Kleinkinder waren emmetrop oder leicht hyperop, 3,4% waren deutlich hyperop (>+2,5 sphärisches Äquivalent), 4,6% waren myop (0,9% > -2,0 sph).
-
Astigmatismus: 85% der Kinder hatten keinen oder einen kleinen Astigmatismus (≤ 1,5 dpt), Werte über 3,5 dpt wurden nur sporadisch beobachtet.
-
Anisometropie: Bei 2/3 der Kleinkinder lag keinerlei Seitenunterschied vor, nur bei 2,4% war ein solcher deutlich ausgeprägt (1,5-3,0 dpt).
-
Familienanamnese/orthoptische Befunde: Die Häufigkeit von Strabismus in der gesamten Gruppe lag bei 2,6%. Ein Schielen in der Verwandtschaft ersten Grades wurde bei 12,2% der Kinder anamnestisch angegeben; in dieser Gruppe fanden wir häufiger eine Hyperopie oder ein Schielen, nämlich in 13,6% eine Hyperopie (>2,5 dpt Sphärenäquivalent) und in 11,5% ein Schielen.
Schlußfolgerungen Höhere Refraktionsanomalien waren bei unseren Patienten relativ selten, sie waren jedoch häufiger bei Kleinkindern zu finden, bei welchen ein Schielen in der Familie bestand. Die Videorefraktionsmessung bietet sich als Screeningmethode besonders für Risikogruppen an.
Summary
Background 426 children were examined, using the isotropic photorefraction method (Atkinson et al. 1981). The aim of this study was to analyze whether the frequency of convergent strabismus and/or amblyopia would increase, particularly in cases of high ametropia, and whether the early prescription of spectacles would be beneficial . The preliminary results of this study are presented here.
Materials and methods 426 children aged between 5 and 12 months were examined. Family history, particularly involving strabismus, ametropia and amblyopia, was ascertained and taken into consideration.
Results - Spherical refraction: 92% of the children were emmetropic or slightly hyperopie (≤ +2.5 D). 3.4% were hyperopie (≥ +2.5 D spherical equivalent) and 4.6% were myopic (0.9 ≥ -2.0 D).
-
Astigmatism: 85% had no or mild (≤ l.5 D) astigmatism. Values greater than 3.5 D were rarely seen.
-
Anisometropia: 67% of the children had no side-difference and only 2.4% had anisometropia with values greater than 1.5 D.
-
Family history/orthoptic findings: 2.6% of the examined population had strabismus. In 12.2% of all the cases one ore more first degree relatives had strabismus. Hyperopia and strabismus were found more frequently in this latter group, namely hyperopia (> +2.5 D spherical equivalent) in 13.6% and strabismus in 11.5%.
Conclusions Refractive errors greater than 2.5 D were seldom seen in this study, and yet were more frequently detected in families with a history of strabismus. In our opinion, isotropic photorefraction is a method most suitable to screening these especially high-risk groups.
Schlüsselwörter
Videorefraktion - Kleinkinder - Hyperopie - Astigmatismus - Anisometropie - Amblyopie - Strabismus - Screening
Key words
Photorefraction - infants - hyperopia - astigmatism - anisometropia - amblyopia - strabismus - screening