Ein Beitrag zur Luxatio bulbi

Zusammenfassung

Eine Luxatio bulbi, also eine Verlagerung des Augapfels vor die Lidebene, kann spontan oder nach Trauma auftreten. In der älteren Literatur finden sich zahlreiche Kasuistiken. Berichtet wird der Fall eines vierjährigen Kindes, bei dem durch einen Fahrradunfall eine Luxatio bulbi verursacht wurde. Bei der Aufnahme war die direkte Pupillenreaktion sowie die konsensuelle Pupillenreaktion des kontralateralen Auges aufgehoben. Der Bulbus ließ sich drei Stunden nach dem Unfall in Narkose reponieren; intraoperativ zeigte sich ein Makulaödem mit kirschrotem Fleck. Dennoch bestand bei einer Kontrolle nach vier Wochen voller Visus bei vorhandener Stereopsis. Dieser Fall bestätigt die aus der älteren Literatur bekannte Ansicht, dass eine Luxatio nicht immer mit einer Optikusschädigung einhergeht und dass daher eine schnellstmögliche Reposition angestrebt werden sollte.

Summary

A luxation of the ocular globe can occur spontaneously or due to an adequate trauma. In the older literature several case reports are quoted. The authors report an ocular luxation of a four-year-old girl after a bicycle accident. The reaction of the affected eye's pupil was negative as well as the consensuel reaction of the other eyes's pupil. Three hours after the trauma the bulb was replaced under general anesthesia. There was a macular edema with a central red spot. Nevertheless a control after four weeks proved visus of both eyes and stereopsis to be normal. It is concluded that - as known from the older literature - an ocular luxation does not necessarily mean avulsion of the optic nerve and amaurosis. Thus, a rapid reposition ought to be attempted.