Zum Zeitpunkt retinaler Komplikationen durch Reproliferationen nach vitreoretinaler Silikonchirurgie

Zusammenfassung

Klinische Verlaufsbeobachtungen von 235 Patienten nach Vitrektomie und Silikonölinstillation wurden hinsichtlich des Auftretens und zeitlichen Verlaufes von Reproliferationen ausgewertet. Die Inzidenz von Reproliferationen betrug insgesamt 33%. Unterteilt nach primären Grunderkrankungen ergab sich die höchste Reproliferationsrate nach Verletzungen (47%), gefolgt von rhegmatogenen Netzhautablösungen (30%) und der proliferativen diabetischen Retinopathie (23%). In allen Gruppen war eine Häufigkeit des Auftretens von Reproliferationen innerhalb der ersten 3 Monate nach Silikonölinstillation festzustellen. Der zeitliche Verlauf der Reproliferationen nach Verletzungen und rhegmatogenen Netzhautablösungen zeigte eine besondere Häufung innerhalb des ersten Monats. Im Gegensatz hierzu zeigte sich bei der Retinopathia diabetica eine Häufung der Reproliferationen im 2. und 3. postoperativen Monat. Der Zeitpunkt der Silikonölablassung kann somit zwischen dem 3. bis 6. Monat festgelegt werden, um silikonölbedingten Komplikationen vorzubeugen.

Summary

Clinical follow-ups of 235 patients following vitrectomy and silicone oil injection were evaluated with special regard to the occurrence and time course of reproliferations. The total incidence of reproliferations was 3 3 %. The highest rate was found after ocular inj uries (47%), followed by rhegmatogenous retinal detachment (30%) and proliferative diabetic retinopathy (23%). In all three groups the incidence of reproliferation was highest during the first three postoperative months. In cases with ocular injuries and rhegmatogenous retinal detachment, the rate of reproliferation was found to be highest during the first postoperative month, while in cases of proliferative diabetic retinopathy the incidence peaked during the second and third months. Therefore, in order to prevent complications due to the silicone oil, the oil should be evacuated between the third and sixth postoperative month.