Kognitive Entwicklung von Kindern und Jugendlichen nach Korrektur einer Transposition der großen Gefäße

Abstract

Background To study the effect of transposition of the great arteries on later cognitive functioning.
Patients Twentyeight children and adolescents underwent psychometric testing 3.5 to 13.7 years following operation.
Methods A battery of intelligence, attention and visual memory tasks as well as the Draw-a-Man-Test were administered. Parents completed standardized questionnaires on developmental milestones.
Results Both, mean verbal (93 ±15) and performance IQs (97 ±21) were normal. The length of interval between operation and psychologic test but not age at repair was a significant predictor of intelligence quotient. Half of the children (9/18) showed attention deficits, 7/11 (64%) were identified as suspect of brain dysfunction. Performance on the Draw-a-Man-Test disclosed 12 (43%) as slightly mentally retarded.
Conclusions (1) Cognitive functions in children with TGA are more impaired than suggested by the results of intelligence tests. (2) Psychological and neurologic follow-up should be mandatory from early on. (3) Previous studies have overestimated children's intelligence due to unrecognized changes of test norms.

Zusammenfassung

Hintergrund Es sollte die Bedeutung einer Transposition der großen Gefäße (TGA) für die spätere kognitive Entwicklung untersucht werden.
Patienten 28 Kinder und Jugendliche wurden 3,5 bis 13,7 Jahre nach Operation einer psychologischen Testung unterzogen.
Methoden Die Testbatterie bestand aus den altersentsprechenden Wechsler Intelligenztests, Konzentrationstests, dem Benton-Test und dem Zeichne-einen-Menschen-Test. Die Eltern füllten einen standardisierten Fragebogen zur psychomotorischen Entwicklung aus.
Ergebnisse Sowohl die Leistungen im Verbalteil (VQ 93±15) wie auch die im Handlungsteil (HQ 97±21) lagen im Durchschnittsbereich. Die Hälfte der Kinder (9/18) hatte Konzentrationsstörungen, bei 7/11 (64%) lagen Hinweise auf eine hirnorganische Schädigung vor. Die Menschzeichnung zeigte bei 43% der Kinder eine Entwicklungsretardation.
Schlußfolgerungen 1. Kinder mit TGA sind in ihren kognitiven Fähigkeiten mehr beeinträchtigt, als das auf Grund der erzielten Intelligenzquotienten zu vermuten ist. 2. Entwicklungsneurologische und entwicklungspsychologische Kontrollen sollten obligat sein. 3. Das Intelligenzniveau wurde in anderen Studien überschätzt, weil der Effekt der Normenverschiebung nicht berücksichtigt wurde.