Klin Padiatr 1994; 206(3): 157-160
DOI: 10.1055/s-2008-1046595
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Interventionelle Behandlung der Pulmonalatresie mit intaktem Ventrikelseptum durch Hochfrequenz-Eröffnung und Ballondilatation der Pulmonalklappe

Interventional Treatment of Pulmonary Atresia with Intact Ventricular Septum by Radiofrequency Perforation and Balloon Dilatation of the Pulmonary ValveM.  Hofbeck , F.  Wild , H.  Singer
  • Kardiologische Abteilung der Klinik mit Poliklinik für Kinder und Jugendliche der Universität Erlangen-Nürnberg
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
13. März 2008 (online)

Abstract

Surgical treatment of neonates with pulmonary atresia and intact ventricular septum is associated with a high morbidity and mortality. During the last two years specific radiofrequency-catheters have been developed, which allow the interventional perforation and subsequent balloon dilatation of an atretic pulmonary valve during cardiac catheterization. We report our experience with this new interventional technique in two neonates. In the first case perforation and balloon dilatation of the atretic pulmonary valve was performed without a complication. In the second case the radiofrequency catheter perforated the right ventricular outflow tract. There was no pericardial tamponade and the patient underwent a surgical valvotomy the following day. In our experience radiofrequency-assisted balloon dilatation of the pulmonary valve is a possible alternative in the treatment of neonates with pulmonary atresia, intact ventricular septum and moderate hypoplasia of the right ventricle. Further experience will have to show, whether this new interventional technique can be generally recommended.

Zusammenfassung

Die operative Therapie von Neugeborenen mit Pulmonalatresie und intaktem Ventrikelseptum ist mit einer hohen Morbidität und Mortalität verbunden. In den letzten Jahren wurden spezielle Katheter entwickelt, welche es ermöglichen, die atretische Pulmonalklappe im Herzkatheterlabor mit Hilfe von Hochfrequenzstrom zu eröffnen. Wir berichten über unsere Erfahrung mit diesem Therapieverfahren bei zwei Neugeborenen. Bei einem Patienten gelang die Perforation und eine anschließende Ballondilatation der Pulmonalklappe ohne Komplikationen. Im Falle des zweiten Patienten kam es zur akzidentellen Perforation des rechtsventrikulären Ausflußtraktes durch den Hochfrequenzkatheter, welche für den Patienten ohne negative Folgen blieb. Die Pulmonalklappe wurde am folgenden Tag operativ eröffnet. Auf Grund unserer Erfahrung ist die interventionelle Eröffnung der Pulmonalklappe eine mögliche therapeutische Alternative für Patienten mit einer Pulmonalatresie, intaktem Ventrikelseptum und nur mäßiger Hypoplasie des rechten Ventrikels. Es wird allerdings erst an Hand größerer Fallzahlen möglich sein zu entscheiden, ob die Ergebnisse und Komplikationen eine generelle Empfehlung dieser neuen Methode rechtfertigen.