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DOI: 10.1055/s-2008-1046780
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Einbindung des Kliniksozialdienstes in die rehabilitative Versorgung unfallverletzter Patienten durch die gesetzliche Unfallversicherung - Ergebnisse eines einjährigen Modellprojektes
Integration of Hospital Social Services in the Rehabilitation of Accident Patients by the Statutory Accident Insurance. Results of a One-Year Model ProjectPublikationsverlauf
Publikationsdatum:
17. März 2008 (online)
Zusammenfassung
Es wird die Evaluation eines Modellprojektes vorgestellt, in welchem die Einbindung von Kliniksozialdiensten in Akutkrankenhäusern in die Versorgungsstruktur der gesetzlichen Unfallversicherung erprobt wurde. Ziel des Modells war die Nutzung von Synergieeffekten, die sich durch die Überschneidung der Aufgabenfelder von Kliniksozialdiensten und dem Besuchsdienst der Unfallversicherung in der Betreuung von Unfallpatienten ergeben. Im Rahmen des Modells kam neben ablaufbezogenen Vorgaben ein formalisiertes Berichtssystem zum Einsatz. Es erfolgte eine formative Evaluation, in deren Rahmen Outcome- und Prozessdaten erhoben wurden. Berichte des Sozialdienstes an den Unfallversicherungsträger wurden hinsichtlich ihres Nutzens für die Fallsteuerung durch Mitarbeiter der Unfallversicherung mittels einer Checkliste bewertet. Mit Hilfe von Interviews mit Mitarbeitern von Kliniksozialdiensten und Unfallversicherungsträgern wurden der Verlauf der Modellimplementierung und die Bewertung des Modells durch die Beteiligten dokumentiert. Durch das Modell wurde eine zeitnahe Betreuung stationär versorgter Unfallpatienten erzielt. In einem Drittel der Fälle wurde durch die Einbeziehung des Kliniksozialdienstes eine Verbesserung der Rehabilitationssteuerung erreicht; zudem konnten in einem Drittel der Fälle durch die Einbeziehung des Kliniksozialdienstes eigene Aktivitäten des Kostenträgers reduziert werden. Das Berichtsformular wurde als geeigneter Informationsträger im Kontext der Patientenbetreuung und Rehabilitationssteuerung bewertet. Die befragten Mitarbeiter aus Sozialdiensten und Unfallversicherung beurteilten das Modell mehrheitlich positiv und in seiner inhaltlichen Ausrichtung als zielführend. Implikationen für die Praxis der Versorgung unfallverletzter Patienten werden diskutiert.
Abstract
In accident patient care, there is a substantial overlap between the scope of duties of hospital social services and tasks fulfilled by the German statutory accident insurances’ visiting staff that regularly takes care of accident patients. Therefore, a project on the integration of hospital social services into the organizational structures of the German statutory accident insurance was initiated which aimed at optimising communication and realising synergy effects. A formative evaluation of the project was conducted that provided process- and outcome-related data for a comprehensive evaluation of the strengths and potentials of the project. Report forms containing patient-related information were completed by hospital social services. Forms were evaluated in terms of their utility for case management by accident insurance administrators using a checklist. Project implementation and procedures were documented and evaluated using semi-structured interviews with social services staff and accident insurance employees. Through the model, a comprehensive care for accident patients could be reached. In one third of all cases reviewed, rehabilitation management could be improved by including hospital social services. Moreover, in one third of all cases, care-related activities initiated by accident insurance funds could be reduced by involving local hospital social services. The report form used by hospital social services was evaluated as a useful tool in the context of patient care and rehabilitation management. The model was evaluated by interview participants as a highly targeted approach in accident patients’ care management. Implications of the study for improving health care are discussed.
Schlüsselwörter
Unfallversicherung - Kliniksozialdienst - Behandlungssteuerung - Reha-Management
Key words
accident insurance - hospital social services - case management - rehabilitation management
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1 Im Bundesverband der Unfallkassen sind die Unfallversicherungsträger der öffentlichen Hand organisiert.
2 Die DVSG (vor 2003: Deutsche Vereinigung für den Sozialdienst im Krankenhaus DVSK) vertritt als Verband die Sozialarbeit im Gesundheitswesen insgesamt.
3 Unfallverletzte mit bestimmten schweren Verletzungen, die einer sofortigen besonderen unfallmedizinischen Behandlung bedürfen, müssen in einem von den Landesverbänden der gewerblichen Berufsgenossenschaften beteiligten Krankenhaus der Akutversorgung mit entsprechender vertraglicher Einbindung vorgestellt werden; die Einrichtungen müssen im Hinblick auf die Schwere der Verletzungen spezielle personelle und sächliche Anforderungen. Die entsprechenden Verletzungen sind im Verletzungsartenverzeichnis spezifiziert.
Korrespondenzadresse
Dipl.-Psych. M. Lukasczik
Universität Würzburg
Institut für Psychotherapie und Medizinische Psychologie
Klinikstraße 3
97070 Würzburg
eMail: matthias.lukasczik@uni-wuerzburg.de