Aktuelle Rheumatologie 1992; 17(4): 118-122
DOI: 10.1055/s-2008-1047360
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Lumboradikuläres Syndrom bei HIV-Infektion

HIV-Infection and Lumbar Radicular SyndromG.  Marbet , J.  Pfister , H.  Gerber
  • Klinik für Rheumatologie und Rehabilitation, Stadtspital Triemli, Zürich
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Publication Date:
18 February 2008 (online)

Abstract

We report on a case of 49-year old man with positive serology for HIV infektion, low back pain of acute onset and a transient radicular syndrome of the 4th and 5th lumbar roots. Different radiological procedures did not show any root compression by a tumour or herniated lumbar disc. However, examination of spinal fluid was pathological, consistent with an inflammatory radiculopathy, without any indications of a possible infectious origin. The literature describing neurological lesions in patients with HIV-infection is reviewed and an etiological link with this patients radiculopathy is discussed.

Zusammenfassung

Wir berichten über einen 49jährigen symptomfreien HIV-positiven Mann (CDC Stad. IIA) mit reversiblem lumboradikulären Syndrom der Wurzeln L4 und L5 rechts. Eine Diskushernie oder andere raumfordernde wurzelkomprimierende Prozesse konnten als Ursachen dieser Wurzelläsionen ausgeschlossen werden. Aufgrund der klinischen Untersuchungsbefunde und der pathologischen Liquorbefunde postulieren wir eine entzündliche Wurzelaffektion. Anhand der bisher in der Literatur beschriebenen neurologischen Erkrankungen bei HIV-Infektionen wird die Möglichkeit eines ätiologischen Zusammenhangs des lumboradikulären Syndroms mit der HIV-Infektion bei diesem Patienten diskutiert. Ein Argument für eine virusbedingte Läsion der Nervenwurzeln ist die erwiesenermaBen hohe Neurotropie des HI-Virus, welches sowohl das periphere als auch das zentrale Nervensystem in allen Infektionsstadien befallen kann. Bisher wurde eine Vielfalt neurologischer Symptome, unter anderem auch Polyradikulitiden, beschrieben.

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