Aktuelle Rheumatologie 1992; 17(5): 156-161
DOI: 10.1055/s-2008-1047366
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Rheumatische Erkrankungen in Österreich - Analyse bei 725 niedergelassenen Ärzten

Rheumatic Diseases in Austria - An Investigation at 725 General PractitionersF.  Singer , G.  Kolarz , W.  Siegmeth , N.  Thumb , A.  Wottawa1
  • Komitee der Österr. Rheumaliga, Wien
  • 1Forschungszentrum, Seibersdorf
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Publication History

Publication Date:
18 February 2008 (online)

Abstract

In 1986 the Austrian League Against Rheumatism evaluated different aspects of view on rheumatic diseases based upon a questionaire distributed to general practitioners. A lot of data had to be evaluated in this paper the data of 725 MDs were analysed as: they overviewed 11 588 patients, not only those suffering on rheumatic diseases. The MDs were divided in different groups due to their age and where they are living (countryside, town e. g.), the ascertained rheumatic diseases due to the nosologic groups as inflammatory arthritic syndroms, osteoarthritis, nonarticular rheumatism and metabolic disorders. These data were analysed in correlation to the different antirheumatic drug therapies and physical treatments. It could be seen that inflammatory arthritis syndroms and nonarticular rheumatism were diagnosed distinctively higher by the elder group of MDs. So a correlation might be assumed between the rate of ESR and inflammatory arthritis syndroms in this "MDs-group", but it wasn't. The MDs are used to treat most of their rheumatic patients with physical therapies, mostly with thermo-therapy, very rarly with kinesio-therapy. The administration of NSAIDs, analgesics and corticosteroids are widely used. Also DMARDs are sometimes administered on osteoarthritis, metabolic disorders and nonarticular rheumatism. The conclusions of these datas are to keep an eye on more educational training with the goal to improve the knowledge of MDs on theumatic diseases.

Zusammenfassung

Die Österreichische Rheumaliga führte 1986 eine Untersuchung über rheumatische Erkrankungen bei niedergelassenen Ärzten mittels Fragebogen durch. 1988 erfolgte eine Teilauswertung, nunmehr wurden die Daten weiter aufgearbeitet. Von 725 Ärzten mit 11 588 Patienten lagen Angaben vor. Die Ärzte wurden nach ihrem Alter und der Einwohnerzahl ihres Praxisortes in Gruppen geteilt, die angegebenen Rheumadiagnosen den 4 Hauptgruppen zugeordnet und die Altersstruktur der Patienten erfaßt. Die angewendeten medikamentösen und physikalischen Therapien wurden numerisch aufgelistet und in bezug auf die gestellten Diagnosen untersucht. So fanden sich bei den älteren Ärzten statistisch signifikant mehr Patienten mit Weichteilrheumatismus und entzündlichem Rheumatismus. Dieser Aussage wurde die Höhe der Blutsenkungsreaktion beim entzündlichen Rheumatismus gegenübergestellt. Dabei zeigte sich, daß 41,3 % dieser Patienten einen BSR-Wert von ≤18 mm n. W./1 Std. hatten. 40 % der Rheumapatienten erhalten eine physikalische Therapie, vorwiegend Thermotherapie (33 %) und in nur 1 % Heilgymnastik. Von den rheumatischen Erkrankungen erhält der Patient mit Weichteilrheumatismus am häufigsten (44,1 %) eine physikalische Therapie verordnet. 83,6% der Ärzte verschreiben beim Rheumapatienten eine physikalische Therapie. Symptomatische medikamentöse Therapie (NSAR/Kortikoide, Analgetika) wurde bei 78,7% der Rheumapatienten eingesetzt. ,,Basistherapeutika" wurden auch bei Arthrose, Gicht und Weichteilrheumatismus in 1,6% verwendet, wie auch 6,2% der Patienten mit Weichteilrheumatismus und degenerativen Wirbelsäulenbeschwerden ,,Knorpelschutzpräparate" erhielten. Die möglichen Ursachen dieser Ergebnisse werden diskutiert und eine verbesserte Ausbildung auf rheumatologischem Gebiet gefordert.

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