Dtsch Med Wochenschr 1997; 122(21): 682-684
DOI: 10.1055/s-2008-1047674
Kasuistiken

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Der seltene Fall eines primären intrabronchialen Neurofibroms

A rare case of primary intrabronchial neurofibromaD. Elmhorst, E. Deltz, H. Gubbawy
  • Klinik für Allgemeinchirurgie und Thoraxchirurgie (Chefarzt: Prof. Dr. E. Deltz), Friedrich-Ebert-Krankenhaus Neumünster, Praxis für Lungen- und Bronchialheilkunde (Dr. H. Gubbawy), Neumünster
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
25. März 2008 (online)

Zusammenfassung

Anamnese und klinischer Befund: Eine 42jährige langjährige Raucherin, die schon seit einiger Zeit über Reizhusten klagte, stellte sich wegen Hämoptysen, die einen Monat zuvor erstmalig aufgetreten waren, vor. Der körperliche Untersuchungsbefund war vollkommen unauffällig.

Untersuchungen: Die Röntgenaufnahme des Thorax in 2 Ebenen zeigte keinen pathologischen Befund. Die Computertomographie zeigte eine dem rechten Hauptbronchus anliegende Raumforderung und somit den dringenden Verdacht auf ein zentrales Bronchialkarzinom. Bronchoskopisch wurde im Oberlappenbronchus ein glatt begrenzter, das Bronchuslumen fast verschließender Tumor gesehen. Trotz multipler Biopsien konnte die Dignität des Tumors nicht geklärt werden.

Therapie und Verlauf: Die Neubildung wurde durch eine Oberlappenresektion entfernt. Intraoperativ fand sich makroskopisch kein Anhalt für infiltratives Wachstum. Der histologische Befund bestätigte die Benignität und die überraschende Diagnose lautete »Neurofibrom«.

Folgerung: Wenn die Dignität einer pulmonalen Neubildung auch durch Biopsien nicht geklärt werden kann, muß, soweit möglich, eine Thorakotomie durchgeführt werden. Gelegentlich finden sich dann auch benigne Tumoren. Ein intrapulmonales Neurofibrom ist aber, sofern nicht ein Morbus Recklinghausen vorliegt, sehr ungewöhnlich.

Abstract

History and clinical findings: A 42-year-old woman, a smoker for many years, had suffered from dry cough for some time. She was admitted because of haemoptyses, the first one month previously. Physical examination was unremarkable.

Investigations: Chest radiography in two planes showed no abnormality. Computed tomography revealed a space-occupying lesion adjacent to the right main bronchus, strongly suspicious of a central bronchial carcinoma. Bronchoscopy showed a smoothly circumscribed tumour in the upper lobe bronchus which almost occluded its lumen. Multiple biopsies failed to establish the benignity/malignity of the tumour.

Treatment and course: The tumour was removed by upper lobe resection. There was no macroscopic intraoperative evidence of infiltration. Histology provided the surprising diagnosis of a benign neurofibroma.

Conclusion: Thoracotomy should, if at all possible, be performed whenever biopsy of a pulmonary mass fails to establish its benignity. Intrapulmonary neurofibroma is very rare, unless it is part of v. Recklinghausen's disease.