Aktuelle Rheumatologie 1987; 12: S1
DOI: 10.1055/s-2008-1047960
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Erfahrungen und Einschätzungen zum Einsatz von Radiumchlorid (224Ra) sowie Alternativmethoden für die Therapie der Spondylitis ankylosans (Sp.a.)

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Publication Date:
18 February 2008 (online)

Zusammenfassung

Ein Gremium von Rheumatologen, Orthopäden, Nuklearmedizinern, Radiologen und Strahlenschutzexperten diskutierte die Anwendung von Radium-224 bei der Therapie der Spondylitis ankylosans mit folgenden Ergebnissen:
1. Die Radium-224-Therapie führt im allgemeinen zu langfristiger Schmerzfreiheit im Verlauf der Erkrankung. Sie sollte bei Patienten mit Medikamentenunverträglichkeit sowie bei mangelhafter Wirksamkeit antiphlogistischer Medikamente bei heftigen und anhaltenden Schmerzen durchgeführt werden.
2. Eine statistisch gesicherte Häufung von Knochentumoren bzw. von Leukämien als Strahlenfolge konnte bei der modernen Therapieform bei großen Nachuntersuchungsserien nicht nachgewiesen werden. Allerdings schließt dies nicht eine geringe theoretisch zu erwartende Wahrscheinlichkeit der Induktion einer Leukämie oder eines Knochentumors aus. Diese Aussage wird jedoch relativiert bei Berücksichtigung der auch bei medikamentöser Therapie zu erwartenden nicht seltenen Nebenwirkungen.
3. Die Radium-224 Applikation in der modernen Therapieform kann durchaus in das Repertoire der Behandlungsmethoden einer Spondylitis ankylosans aufgenommen werden.