Früherkennung der multiplen Sklerose: MR-Befunde bei der Erstmanifestation der multiplen Sklerose

Zusammenfassung

Die MR-Ergebnisse von 21 Patienten mit klinisch diagnostizierter Erstmanifestation einer multiplen Sklerose (MS) wurden denen von 45 Patienten mit gesicherter, meist mehrjährig bestehender MS-Diagnose gegenübergestellt. Wie bei den gesicherten Diagnosen erwies sich die MR auch bei den Erstmanifestationen als sehr sensitives Verfahren (pathologische Befunde in 20 von 21 Fällen). Der verhältnismäßig charakteristische morphologische MR-Befund der mehrjährig bestehenden MS (Überwiegen des periventrikulären Befalls mit relativ typischem Muster) wurde bei Erstmanifestationen überwiegend nicht gesehen. - Die Bedeutung der MR bei MS-Erstmanifestationen besteht in der Möglichkeit, auch bei nichtkonklusiver klinischer und apparativer Diagnostik (evozierte Potentiale, Liquorbefund) bereits frühzeitig den multilokulären Herdbefall des Gehirns zu demonstrieren und die Verdachtsdiagnose im Sinne der multiplen Sklerose zu stützen.

Summary

The MR results in 21 patients showing the initial manifestations of multiple sclerosis (MS) were compared with those in 45 patients with a long history of MS. As in the old cases, MR proved a very sensitive technique during the early manifestations, with abnormal findings in 20 out of the 21 patients. The relatively characteristic MR findings in long-standing MS (predominant peri-ventricular involvement with a relatively typical pattern) was seen in the early stages is only rare cases. The value of MR during the initial manifestations of MS is in cases where the clinical findings are not conclusive and laboratory diagnosis (evoked potentials, CSF findings) are indefinite. In these patients the finding of multiple lesions in the brain can confirm the suspected diagnosis of MS.