Zusammenfassung
Patienten mit homonymer Hemianopsie können im Alltag sehr unterschiedlich behindert und damit zugleich auch verschieden stark gefährdet sein. Um sich ein objektives Bild vom Grad der Behinderung machen zu können, genügt eine exakte Untersuchung des Gesichtsfeldes allein nicht. Sie muß ergänzt werden durch eigen- und vor allem fremdanamnestische Angaben. Ferner sind okulomotorische Kompensationsmechanismen zu berücksichtigen, und insbesondere ist auch nach dem Vorhandensein eines visuellen Hemineglektes zu suchen. Mögliche therapeutische Ansätze, welche sich aus dieser Bestandesaufnahme ergeben, werden diskutiert.
Summary
Patients with homonymous hemianopia can suffer from widely varying degrees of disability in their everyday lives, and the risk of injury can differ correspondingly from one individual to another. For an objective assessment of the degree of disability careful examination of the visual field alone is not sufficient. Additional information is required from relatives about the patient's visual behavior. Moreover, oculomotor compensation has to be taken into account and, in particular, additional visual hemineglect must be looked for. Possible conclusions for therapy deriving from such an inventory are discussed.
