Klin Monbl Augenheilkd 1985; 186(6): 502
DOI: 10.1055/s-2008-1050971
© 1985 F. Enke Verlag Stuttgart

Schwellenwert-Fluktuationen und Ermüdungseffekt bei der automatisierten statischen Perimetrie mit dem Octopus 201

Fluctuations of Differential Light Sensitivity Threshold and Fatigue Effect in Automated Static Perimetry P. A. Rabineau1 , B. Gloor1 , H. J. Tobler2
  • 1Univ.-Augenklinik Basel (Vorsteher: Prof. Dr. B. Gloor)
  • 2SANDOZ AG Basel
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Publication Date:
11 February 2008 (online)

Zusammenfassung

In 9 normalen Versuchspersonen wurde das Mittel der „RMS fluctuations” der Lichtunterschiedsempfindlichkeitsschwelle (Kurzzeitfluktuationen) in der Profilperimetrie bestimmt (F2 Programme 30° lang). Es besteht eine kleine, aber statistisch signifikante Differenz in der Leistung der Testpersonen, welche mit der Untersuchungstechnik des OCTOPUS vertraut sind und den übrigen. In der Altersperiode von 28-42 Jahren besteht keine altersabhängige Zunahme der Fluktuationen. Die Fluktuationen sind im zentralen Bereich höher als in den zwei äußeren Kreissektoren. Dies ist ein eher unerwarteter Befund. Wenn Profile 12mal in ununterbrochener Folge hintereinander mit dem F2 Programm untersucht wurden, wobei die Untersuchung 2Œ bis 3œ Stunden dauerte, zeigt sich kein signifikanter Ermüdungseffekt, wenigstens solange man die Fluktuationen betrachtet. Der Höchstwert gefunden in einem Profil betrug 2,4 dB, der kleinste Wert 1,2, das Mittel 1,59-1,93 dB. Auch wenn man die Sensibilität beachtet, zeigt sich nur ein fraglicher Ermüdungseffekt, der von Individuum zu Individuum zwischen 0,6 dB und 1,08 dB liegt. Wenn innerhalb 1 Stunde - wie bei 8 Testpersonen durchgeführt - das Programm 31 4mal ununterbrochen hintereinander getestet wird, nehmen die Fluktuationen nicht zu, sondern eher ab. Die Unterschiedsempfindlichkeit nimmt nicht ab, sondern nimmt eher zu. Es besteht eine Tendenz, in der zweiten Untersuchung ein wenig besser zu antworten als in der ersten, aber Veränderungen der Sensibilität und der Kurzzeitfluktuation sind in dieser Zeitperiode vernachlässigbar klein. Für die praktische Untersuchungssituation scheint der Schluß erlaubt, dass im Bereiche von 1 Stunde kein Ermüdungseffekt bei der Schwellenwertbestimmung bei einem normalen, gut motivierten Individuum im Alter von 28-42 Jahren auftritt.

Summary

In 9 normals mean RMS fluctuations of differential light sensitivity threshold (Short Term Fluctuations [SF]) were determined in profile perimetry (F2 programs 30° long). There was a small but statistically significant difference between individuals used to the OCTOPUS examination technique and the others. There was no age-dependent increase in fluctuations in the age range from 28-42 years. The fluctuations were higher in the central circle than in the two other sectors. This is an unexpected finding. When profiles were tested consecutively with the F2 program 12 times, the test lasting 22Œ for 2, and 3œ hours for another test person, no significant effect of fatigue was observed. The maximum fluctuation found in 1 profile was 2.4 dB, the minimum 0.2, the mean 1.59-1.93 dB. It is also doubtful whether there was a fatigue-dependent drop in sensitivity. The 0.6 dB to 1.08 dB from the first to the last profile is within the scatter range from one profile examination to another. If Program 31 is tested 4 times consecutively, as it was in 8 individuals, the fluctuations do not increase, but rather decrease. Sensitivity does not decrease: i.e. increases slightly. There is a tendency to perform slightly better in the second examination than in the first, but changes in sensitivity and short-term fluctuations are negligible. For the practical test situation it may be concluded that during a period of 1 hour “fatigue” does not influence the threshold determination in normal, well motivated and alert subjects aged between 28 and 42.

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