Aktuelle Rheumatologie 1983; 8(4): 112-117
DOI: 10.1055/s-2008-1051058
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Pathogenese der Osteoporose

Beziehungen zwischen Knochenumsatz und ParathormonPathogenesis of OsteoporosisM. A. Dambacher* , Th.  Lauffenburger , H. G. Haas , A. J. Olah
  • Forschungslabor für Calciumstoffwechsel der Orthopädischen Universitätsklinik
    Balgrist, Zürich und Medizinische Departmente der Universitäten Zürich und
    Basel, Anatomisches Institut der Universität Bern.
* Mit Unterstützung des Schuweizerischen Nationalfonds, Gesuch Nr. 3, 9, 3, 2, 0, 82.
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
18. Februar 2008 (online)

Abstract

Our results in 35 patients with postmenopausal osteoporosis and in 57 healthy pre- and postmenopausal women, indicate that after the beginning of the menopause there is a high bone turnover with negative calcium balance, followed by a phase with low bone turnover and zero calcium balance. The high bone turnover could possibly be interpreted as the beginning of the postmenopausal osteoporosis. The basic mechanism does not seem to be an increased secretion of PTH: compared with the PTH values in the pre-menopausal state, the plasma PTH in the same women is postmenopausally lowered as a consequence of the increased rate of calcium efflux from bone into the extracellular fluid.

Zusammenfassung

Unsere Resultate, gewonnen bei 35 Patientinnen mit postklimakterischer Osteoporose und bei 57 gesunden Probandinnen prä- und postmenopausal, ergaben Anhaltspunkte dafür, daß es nach Beginn der Menopause zu einem hohen Knochenumsatz mit negativer Kalziumbilanz kommt, gefolgt von einer Phase mit niedrigem Knochenumsatz und ausgeglichener Kalziumbilanz. Die Phase mit hohem Knochenumsatz kann möglicherweise als Beginn der postklimakterischen Osteoporose interpretiert werden, wobei der auslösende Mechanismus nicht eine vermehrte Sekretion von Parathormon ist: postmenopausal liegen die Parathormonwerte niedriger als prämenopausal, wahrscheinlich als Folge des vermehrten Ausstroms von Kalzium in die extrazelluläre Flüssigkeit.
Künftige Forschungsprogramme müssen insbesondere darauf abzielen, Methoden zu entwickeln, die es erlauben, diejenigen Frauen zu erfassen, die Osteoporosegefährdet sind, d. h., bei denen sich direkt im Anschluß an die Menopause ein besonders schneller Skelettverlust infolge eines hohen Knochenumsatzes abzeichnet.

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